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Kolumne der Redaktion

27.09.2016

Luzerner Originale besuchten die Stadtluzerner Feuerwehr: die Bilder (1)

Es war wieder einmal so weit. Die «Güüggali Zunft» lud ihre Schützlinge, die Luzerner Originale, zu einem Ausflug ein; wie schon so oft mit einem Ziel, das sich erst offenbart wenn die muntere Truppe dortselbst eingetroffen ist und sich gewahr wird, was ihrer wirklich harrt.


Original Hans Ochsenbein aus Kriens amtet als Fähnrich der «Güüggali Zunft».

Original Erich Moser (Adligenswil) ist zugleich Bannerherr der Wey Zunft.

Zünfter Laurenzius Moser (Luzern).

Von links: der amtierende Zunftmeister Hans Stadler (Meggen), Altzunftmeister Adolf Portmann (Kriens) Original Alois Bucher aus Luzern (früherer VBL-Chauffeur) sowie (leicht verdeckt) Original Urs Liechti (Luzern).

VBL-Chauffeur Markus Petrig (Luzern) ist erst vor wenigen Wochen als Original aufgenommen worden.

Hans Pfister aus Luzern (links) ist auf Lebzeiten Präsident der «Güüggali Zunft». Rechts: der amtierende Zunftmeister Hans Stadler.

Gruppenbild mit dem «eigenen Trolleybus», der die muntere Schar vom Torbogen beim Bahnhof zur Feuerwache beim inzwischen stillgelegten Hallenbad brachte. An der Harmonika: Alois Bucher, selber ein Original, selber ehemaliger VBL-Chauffeur und bei Anlässen der Zunft so etwas wie der hofeigene Kapellmeister, der jederzeit in der Lage ist, für angepassten Sang und Klang zu sorgen.

Major Theo Honermann (im weissen T-Shirt) erwies sich als perfekter Gastgeber, der ...

... die einzelnen Gerätschaften auch Leuten zu erklären verstand, die vom eigentlichen Feuerwehr-Handwerk nichts verstehen.

«Der Tüüfel» (Fridolin Emmenegger aus Kriens) in einem der gut gepflegten Oldtimer, welche in der Feuerwache die Geschichte der Luzerner Feuerwehr hochhalten.

Bilder: Herbert Fischer

Diesmal war das Objekt der Begierde die Feuerwache der Stadt Luzern an der Kleinmattstrasse, nahe des früheren Hallenbads. Um es wie immer spannend zu machen, hatten sich die Originale und die Gäste unverdächtigerweise beim Torbogen am Bahnhof zu versammeln, wo schon so manche ihrer legendären Exkursionen ihren Anfang genommen hatte. Sie wussten bloss, dass dort jener Trolleybus zu besteigen sein wird, welcher das Emblem der Zunft, den «Güggel» nämlich, auf seiner Carosserie durch das VBL-Netz karrt und so überall kundtut, dass sich dieses erlauchte Gremium um die Luzerner Originale kümmert und so – man kann es nicht anders sagen – einen wertvollen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet. 

Denn diese Zunft und ihr Wirken sind eine ebenso unablässig wie glaubwürdig sprudelnde Quelle der Botschaft, dass in Luzern Menschen ganz unterschiedlichen Profils und Formats problemlos Platz haben und dass sich die Stadt diesbezüglich über eine liberale Tradition ausweist. 

Denn es ist diese Zunft, die ihren Schützlingen – zum Beispiel – beim Ausfüllen der Steuererklärung hilft, sie auch bei Behördengängen und anderlei Administrativem unterstützt; oder die schlicht und ergreifend auch mal ein Gebiss finanziert, falls dies vonnöten ist. Und die durch eine geschickte Medienarbeit die Öffentlichkeit auch immer wieder über ihr unermüdliches Wirken informiert. Auch mit dem Ansehen dieser Institution – nein: dieser Instanz – ist es halt, wie mit anderen auch: ist der Ruhm einmal erreicht, muss er stets poliert werden. 

Wir haben es hier also rundum mit einer hochwohllöblichen Organisation zu tun, die ihr segensreiches Wirken übrigens seit bald 40 Jahren Land und Leuten angedeihen lässt und die in der breiten Bevölkerung, also über die städtischen Gemarkungen hinaus zudem, eine Popularität geniesst, die etwa mit so verehrten Persönlichkeiten vergleichbar ist wie Altstapi Franz Kurzmeyer oder Sepp Riedener (Erfinder, Gründer und Pionier der Gassenarbeit) oder Josef Moser (Mitbegründer des Sentitreff, Seelsorger und Ehrenbürger).

Und selbstredend mit all den anderen Persönlichkeiten, die im Vorder- und im Hintergrund mitgewirkt haben mit gleichen oder vergleichbaren Zielsetzungen.

Oder wie dem legendären Willy Ammann, ehedem Quartierpolizist; selbstredend wie andere Promis dank seiner Strahlkraft und seines Kalibers längst als «rüüdiger Lozärner» ausgezeichnet und eine der in jeder Beziehung gewichtigsten Persönlichkeiten in dieser unserer Stadt überhaupt. Zum allgemeinen Bedauern war Willy hier und heute einmal mehr nicht dabei, denn er ist schon längere Zeit nicht mehr «guet z Fuess», muss seine enorme Körpermasse auf zwei Krücken stemmen, falls er sein Zuhause überhaupt verlässt. 

Skepsis, gar Befürchtungen löste unter anderem das Fernbleiben der beiden Grand Old Ladies unter den Originalen aus, von Blanca Kammermann und Irma Stadelmann. Niemand wusste Genaueres und allseits war die Forderung zu hören, man wolle «wissen, was da genau los ist, hoffentlich nichts Schlimmes». Man kann und will nicht glauben, dass «etwas Ernsthaftes» Blanca und Irma am Besuch gehindert hat.

Derlei Bedenken haben einen einleuchtenden Hintergrund, denn in den letzten Monaten hat der Tod die Reihen der Originale abermals und schmerzlich gelichtet, hat ihnen mehrere hochkarätige Aushängeschilder entrissen. Es sind für immer gegangen, allein dieses Jahr: «der Kripochef» (Eduard Linder), Rolf Buff («Der Losverkäufer») und «s Wittlins», ein bejahrtes Ehepaar, das immer gleich gekleidet auftrat; freilich nicht jahraus jahrein die gleichen Kleider trug, sondern jeweils zusammen am gleichen Auftritt gewissermassen «synchron gewandet» war; zwei eher stille und leise Leute zwar, aber sie fehlen eben doch, zumal sie immer dabei waren.

Vor der Feuerwache an der Kleinmattstrasse mittlerweile mit dem Trolleybus der VBL mit dem Zunftemblem angekommen, nahmen die Spekulationen über die beunruhigenden Absenzen der diversen Eminenzen und die Erinnerungen an die verstorbenen Weggefährten ein abruptes Ende und es war unschwer mitzufühlen, wie sehr die anstehende Besichtigung der Feuerwehr allseits interessierte, ja geradezu elektrisierte. 

Zumal Zunftmeister Stadlerhans freudig verkünden durfte, dass der Gastgeber höchstselbst, nämlich Major und Feuerwehrkommandant Theo Honermann, die Stützpunktfeuerwehr, die seit anfangs Jahr wirkende Berufsfeuerwehr und all ihre Einrichtungen und deren Finessen erklären werde. Er löste diese Aufgabe so grosssartig, dass man sehr bedauerte, dass er nachher nicht ebenfalls zu Kaffee und Kuchen ins nahe «Neubad» mitkommen konnte. 

Fraglos hat er an diesem Tag den eh schon perfekten Ruf der Luzerner Feuerwehr in der Bevölkerung von Neuem geehrt und gemehrt und die Idee, ihn zum Dank an die heurige Weihnachtsfeier der Zunft im Dezember einzuladen, stiess reihum auf helle Begeisterung. 

Die Zunft, ihre Originale und die Gäste dieses Events werden fortan mit Gewissheit überall kundtun, wie sehr sie ihrerseits für Kommandant Theo Honermann und seine Frauen und Mannen von der Luzerner Feuerwehr überall dann und dort durchs Feuer gehen werden, wann und wo immer diese zum Thema werden.  

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern

Siehe auch unter «In Verbindung stehende Artikel» (die zweite Bilderserie) und unter «Links».


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/