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Kolumne der Redaktion

12.05.2016

Anton Muheim ebnete 1959 der SP den Weg in die Luzerner Regierung

Anton Muheim, geboren am 13. Juni 1916, ist gestern Abend verstorben. Mit ihm verlieren die SP und die Gewerkschaften eine Figur, der sie viel zu verdanken haben. Und die sie für 56 Jahre in die Luzerner Regierung geführt hat.


Als Nationalratspräsident war Dr. Anton Muheim 1974 protokollarisch der höchste Schweizer. 1963 holte er für die SP und die Gewerkschaften ihren einzigen der damals neun Nationalratssitze zurück, den sie 1959 verloren hatte. Sein Nachfolger im Nationalrat war der Luzerner Stadtrat Fritz Lanz. Regierungsrat war Toni Muheim von 1959 bis 1978. Er war dreimal Schultheiss (heute: Regierungspräsident).

Dr. Anton Muheim war während Jahrzehnten ein Sympathieträger der Luzerner Linken. Als Sohn eines SP-Stadtrates, als aktives Mitglied der Gewerkschaft VPOD und während mehrerer Jahre deren Präsident, sowie engagiert in vielen Arbeiterkultur- und -Sportvereinen (vor allem im SATUS) und so schon seit Kindsbeinen politisch geprägt, war er aber zeit seines Lebens alles andere als ein Klassenkämpfer. 

Der Jurist und Hauptmann der Schweizer Armee war ein ausgesprochener Pragmatiker. Analytisch präzis, rhetorisch mitunter etwas trocken wirkend, aber immer zielsicher auf sein jeweiliges Publikum eingehend und vor allem instinktsicher für das Machbare, begann seine politische Karriere im Grossen Stadtrat von Luzern.

Dieses Profil führte dazu, dass die heutige CVP 1959 seine Wahl in die Luzerner Regierung unterstützte. Ihr gehörte Anton Muheim bis 1978 an. Von 1963 bis 1983 war er auch Nationalrat, den er 1974 mit Bravour präsidierte.

Als SP-Bundesrat Hanspeter Tschudi (im Amt seit 1959) 1973 seinen Rücktritt bekanntgab, galt Anton Muheim als Kronfavorit für seine Nachfolge. Er hätte einer Kandidatur nur zustimmen sollen und wäre mit Glanz und Gloria gewählt worden. Doch er wollte nicht Bundesrat werden, weil er befürchtete, die SP würde im Kanton Luzern ihren einzigen Regierungsratssitz verlieren.

Muheim war Mitbegründer des Landschaftsschutzverbandes Vierwaldstättersee und der Dampferfreunde. Mehrere Organisationen zeichneten ihn für seine Verdienste aus.

Mehr über sein reiches Wirken unter «Links». 

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/