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Kolumne der Redaktion

10.02.2016

Vom Röhrenbefürworter zum Röhrengegner: Weshalb Clown Dimitri die Spur wechselte

Bis vor kurzem hat sich der im Tessin lebende Clown Dimitri für eine 2. Röhre ausgesprochen. Vier Wochen vor der Abstimmung nun die Kehrtwende: Nach intensiven Auseinandersetzungen mit den Argumenten hat er sich dafür entschieden, gegen eine 2. Röhre zu stimmen.


Als Mitglied des Initiativkomitees der Alpen-Initiative ist der Clown Dimitri schon länger ein Verfechter der Alpen-Initiative. Der Schutz der Alpen sowie die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene liegen ihm am Herzen. Umso erstaunlicher war es, als im November publik wurde, dass sich Dimitri nun für eine 2. Röhre engagiere. Laut einem Interview mit der Tessiner Zeitung «La Regione» war er dem Befürworterkomitee spontan und ohne lange nachzudenken beigetreten. Er glaubte fälschlicherweise, dass eine 2. Röhre mehr Sicherheit bringe und den Verkehr verflüssigen würde. 

Dimtri, denk an deine Kinder

Ein paar Wochen später dann die Kehrtwende: Nachdem sich Dimitri vertiefter mit der Thematik befasst hatte, ist der Clown nun gegen die 2. Gotthardröhre. Es war aber nicht seine Frau, eine jahrelange Röhrengegnerin, die ihn überzeugt hat. Wie er im Interview mit «La Regione» schildert, war es ein langes Telefonat mit einem guten Freund, das den Clown umstimmte. Die Worte «Dimitri, denk an deine Kinder, denk an die zukünftigen Generationen», brachten ihn zum Nachdenken. Nach intensiven Auseinandersetzungen mit den Contra-Argumenten wird Dimitri am 28. Februar 2016 ein NEIN zur «Änderung des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet» in die Urne werfen. 

Gute Gründe für ein NEIN

Im Interview «La Regione» nennt der seit Jahren im Tessin lebende Clown verschiedene Gründe für seinen Sinneswandel. Zum einen glaubt er, die Abstimmung sei überhastet und werde von der Lobby gepuscht. Das Bundesamt für Strassen selbst habe vor kurzem darauf hingewiesen, dass der alte Gotthard-Strassentunnel noch länger sicher betrieben werden kann und eine grosse Sanierung nicht dringend sei. Noch vor der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Juni 2016 ein Ja zu beschliessen, sei kopflos. Bevor man viel Geld in neue Bauwerke investiere, solle man abwarten, was die NEAT bringt, sagt Dimitri.

Ausserdem können mit einem NEIN am 28. Februar weitere Alternativlösungen geprüft werden. Zudem erkennt Dimitri die Gefahr, dass die Schweiz sowie das Tessin mit einer 2. Röhre zur Transithölle verkommen. Mit der Kapazitätserweiterung im Suezkanal und Hafenausbauten in Italien und Holland wird der Druck der EU auf die Schweiz steigen, einmal alle vier Spuren zu öffnen. Und dann werde die Schweiz von Lastwagen überrollt. 

Perfide Strategie

Ganz perfide findet Dimitri die Salamitaktik der Röhrenbefürworter. Mit Übertreibungen und Schwarzmalereien beeinflussten sie die Bevölkerung übermässig und verhinderten einen demokratischen Abstimmungskampf. Egal wie es am 28. Februar ausgeht – Dimitri glaubt, dass das Jahr 2016 in die Geschichte eingehen wird. Und er hofft, dass die Entscheidung zugunsten seiner Kinder ausgeht.

(Dies ist eine Zusammenfassung des Dimitri-Interviws durch Daniela Walker - im Auftrag der GegnerInnen einer zweiten Gotthardröhre)


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/