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Kolumne der Redaktion

19.09.2015

Fragwürdiges Geld für fragwürdige Projekte

Im Nahen Osten herrscht Krieg. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Doch in den reichen Golfstaaten finden sie kaum Zuflucht, wie Nahost-Korrespondent Martin Gehlen jüngst in der «Neuen Luzerner Zeitung» berichtete.


«Stattdessen heizen Katar, Kuwait, die Emirate und Saudi-Arabien seit vier Jahren den syrischen Bürgerkrieg nach Kräften an», schreibt Gehlen und fährt fort: «Sie finanzieren und liefern Waffen für radikale Dschihadisten unter den syrischen Regimegegnern, vor allem an die El-Kaida-nahe Al-Nusra-Front und den Islamischen Staat.»

Solche Nachrichten geben zu denken. Dies umso mehr, als es ausgerechnet Golfstaaten sind, die zurzeit zwei Mammutprojekte in der Zentralschweiz finanzieren. Auf dem Bürgenstock investiert der Staatsfonds von Katar sage und schreibe 500 Millionen Franken in Hotel- und Appartementbauten. In Ebikon entsteht der Konsumtempel Mall of Switzerland, massgeblich finanziert durch den Staatsfonds von Abu Dhabi.

Gegen diese Form von ausländischer Präsenz im Land erhebt sich erstaunlich wenig Protest, während die Ankunft von Flüchtlingen Ängste und Abwehrreaktionen auslöst. Selbst jene Partei, die sich gegenwärtig wieder besonders lautstark als Hüterin der Heimat anpreist, schweigt.

Und wer Bedenken äussert, gilt rasch als Spielverderber. Doch wer kann sich noch wirklich wohl fühlen angesichts der Tatsache, dass hier fragwürdige Grossprojekte mit Mitteln aus noch fragwürdigeren Quellen realisiert werden?

Hans Moos, Ballwil


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/