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Kolumne der Redaktion

26.03.2015

Den Plutokraten gefällt es, wenn es im Wahlkampf nicht um Argumente geht

Landauf landab begegnen wir seit Wochen einem aufwändigen Plakatwald und unzähligen Propagandaschriften, die zugleich vergessen lassen, dass sich die politischen Parteien und ihre Kandidaten einem Wahlkampf stellen, bei dem es doch vor allem um Inhalte geht. Ob dabei auch glaubwürdige und griffige Wahlprogramme mit entsprechendem Inhalt präsentiert werden, ist mehr als fraglich. fragwürdig.


Gewisse Parteien überbieten sich in diesem Wahlkampf dank ihrer scheinbar unbegrenzten finanziellen Mittel und täuschen zugleich über die Leere ihrer Programmatik hinweg. Das sind ideologische Tendenzen, die in Richtung von Plutokratie laufen.

Plutokratie (griechisch πλουτοκρατία plutokratía ‚Reichtumsherrschaft‘, von plútos ‚Reichtum‘ und krateín ‚herrschen‘) meint eine Gesellschaftsform, in der Vermögen die entscheidende Voraussetzung für die Teilhabe an der Herrschaft ist, also die Herrschaft des Geldes (auch «Geldadel» genannt). Sie kann institutionalisiert sein oder indirekt ausgeübt werden. Nämlich durch die Abhängigkeit der gewählten Entscheidungsträger von den eigentlichen Oligarchen, nämlich den Plutokraten und ihren Lobbyisten. Die Plutokratie ist somit eine Unterform der Oligarchie. Sie versucht, das gemeine Volk für ihre Anliegen in Anspruch zu nehmen und ihre scheinbare Ignoranz zu missbrauchen.

In einem zu Plutokratie neigenden System gibt es zum Beispiel das Bestreben der Oligarchen nach Abbau des Staates, also der Minimierung der sogenannten  Staatsquote mit entsprechenden Leistungen, die einer Gesellschaft eine gerechte Entwicklung ermöglichen.

So soll in zunehmendem Mass gesellschaftliches Ungleichgewicht bei geringerer sozialer Mobilität erreicht werden. In einer Plutokratie sollten Ämter in der Regel nur gewissen Leuten zugänglich gemacht werden, welche den Mainstream bestimmter Parteien mittragen. Dies gelingt jedoch häufig nicht, weil das «gemeine Volk» und auch die Exponenten anderer politischer Parteien auf die Verlockungen und Schalmeientöne nicht hereinfallen und ebenfalls in der Lage sind, über die Aufgaben unseres Staats zu reflektieren.

Zusätzlich besteht die Tendenz, dass gewisse Plutokraten dank ihrer finanziellen Macht versuchen,  die sogenannte  «Classe politique» bei jeder passenden Gelegenheit  zu verunglimpfen und das Volk bei Abstimmungen und Wahlen mit Geld und Propaganda so zu manipulieren, wie es ihren Vorstellungen entspricht. Andersdenkende werden beispielsweise als Phantasten, «Warmduscher» und als  «Linke und Nette» verunglimpft. Vieles, was mit Europapolitik, EU und Internationalität in Verbindung steht, wird verurteilt und pauschal schlecht geredet.

Die Devise lautet: JA zum Handel mit dem Ausland – aber nur für den eigenen Profit. Plutokratie als wirtschaftlicher Missbrauch zugunsten gewisser Machtkreise entzieht der Volkswirtschaft die finanziellen Mittel.

Damit wären wir bei den Sparmassnahmen, die in unserem Kanton die Voraussetzung für eine gesunde Weiterentwicklung entziehen. 

Thomas Grünwald, Luzern  


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/