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Kolumne der Redaktion

22.02.2015

Diese CVP-Initiative nützt vor allem Familien mit hohen Einkommen

Am 8. März stimmen wir über die eidgenössische Volksinitiative zur Steuerbefreiung von Kinder- und Ausbildungszulagen ab. Trotz wohlklingendem Titel stimme ich dem Anliegen nicht zu. Eine soziale Familienpolitik hat mit ihren Massnahmen entweder alle Familien vor Augen oder sie unterstützt gezielt Benachteiligte.


Beides erfüllt die Initiative nicht. Sie stärkt nicht alle Familien, es würden vor allem Familien mit hohen Einkommen profitieren. Bezogen auf die direkte Bundessteuer sind das Einkommen von 100 000 Franken und mehr pro Jahr. Sie haben es am wenigsten nötig.

Die Probleme heutiger Familien liegen eher nicht bei den Steuern, sondern etwa bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn sie Einkommensprobleme haben, wären höhere Kinderzulagen oder tiefere Krankenkassenprämien für Kinder von Nutzen.

Sollen gezielt bedürftige Familien gestärkt werden, gibt es die kantonale Volksinitiative der Grünen «Ergänzungsleistungen für Familien». Sie meidet die Giesskanne und hilft dort, wo der Bedarf am grössten ist. Wirksam sind zudem anständige Mindestlöhne und Gesamtarbeitsverträge.

Auch aus der Sicht der Steuersystematik ist die Initiative verkehrt. Kinder- und Ausbildungszulagen sind ein Lohnbestandteil und als solcher zu besteuern. Die Initiative würde diesen Grundsatz durchbrechen. 

Es wäre zu befürchten, dass im Anschluss weitere Privilegien beansprucht würden. Das Steuersystem würde durchlöchert. Daran kann die grosse Mehrheit der Bevölkerung kein Interesse haben.

Louis Schelbert, Nationalrat Grüne, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/