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Kolumne der Redaktion

13.03.2014

Demonstrierende Studierende wollen, dass «Erasmus» weiterhin funktioniert

Etwa hundert junge Leute, mehrheitlich Frauen, haben heute Donnerstag (13. März) in Luzern gefordert, dass das Studentenaustauschprogramm Erasmus auch nach der Annahme der SVP-Initiative «gegen Masseneinwanderung» in Kraft bleibt. Die absolut friedliche Demo begann um 17h beim Torbogen am Bahnhof und führte vor das Luzerner Theater, wo sie sich auflöste.


Bilder: Herbert Fischer

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt.

Als Hauptredner verlas im Auftrag der die Demo organisierenden StudentInnen der St. Galler Tim Ostendarp, Posaunist und Student an der Hochschule für Musik, folgenden Text:

«"Erasmus" ist ein Bildungsprogramm der EU. Es will die Mobilität von Studierenden und die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen im europäischen Raum fördern. Die Schweiz hatte bislang als offizielle Partnerin – als Programmland – an "Erasmus" teilgenommen.

Als Folge der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat die EU entschieden, die Verhandlungen über die Beteiligung der Schweiz an "Erasmus+" auszusetzen. "Erasmus+" ist das neue Bildungsprogramm für die Jahre 2014 bis 2020. Ab dem Studienjahr 2014/2015 wird die Schweiz daher nicht mehr an "Erasmus" als Programmland teilnehmen können

Bildung war schon immer und ist nach wie vor die wertvollste Ressource der Schweiz und wird es auch bleiben! Und das "Erasmus-Aus" ist erst der Anfang vom Schnitt ins eigene Fleisch.

Uns Studenten von Luzern ist bewusst, dass dieses für uns verwerfliche Abstimmungsresultat, nebst der Sistierung des "Erasmus+", noch viel leidtragendere Konsequenzen mit sich ziehen wird.

Auch wir rufen dazu auf, für eine offene und solidarische Gesellschaft, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, gegen Spaltung und Hetze einzustehen. Aufenthaltssicherheit und das Recht, mit der eigenen Familie zusammenleben zu können, sind wichtig für eine gute Integration. Dieses Menschenrecht gilt es mit grossem Engagement zu verteidigen. 

Wir fordern, dass eine Lösung gefunden wird, durch welche Schweizer wie auch ausländische Studenten finanzielle Unterstützung erhalten. Denn unserer Meinung nach soll ein Auslandaufenthalt einkommensunabhängig für alle Studierenden möglich sein! 

"Erasmus" bedeutet aber nicht nur die finanzielle Unterstützung für einen Auslandaufenthalt, sondern auch die Ermöglichung einer kulturellen Erfahrung für die Erweiterung des persönlichen Horizonts, welche für eine akademische als auch professionelle Laufbahn unabdingbar ist. 

Wir fordern deshalb die EntscheidungsträgerInnen der Schweiz und Europa auf alles zu unternehmen, um diesen Rückschritt zu verhindern. Wir wollen gute und geregelte Beziehungen zu unseren Nachbarn in Europa.

Direkt fordern wir auch den Bundesrat dazu auf, seinen Versprechungen Folge zu Leisten und sich nicht nur für eine Übergangslösung einzusetzen, sondern sich für langfristige, klare Abkommen stark zu machen. 

Für eine akademische, kulturelle und professionelle Zusammenarbeit zwischen der EU und der Schweiz!

Für eine offene, solidarische Gesellschaft ohne Fremdenfeindlichkeit & Rassendiskriminierung!

ErasMuss bleiben!»

Diese Erklärung verlas an der Demo vor dem Torbogen namens der Organisatoren Till Ostendarp.


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/