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Kolumne der Redaktion

25.02.2014

Das völkerverbindende Sterben im Schützengraben

Das völkerverbindende Sterben im Schützengraben
 
Über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren, die Masseneinwanderungs-Initiative und die anstehende Europawahl.
 



Noch heute haftet der Sozialdemokratie das Stigma des epochalen Versagens an, weil es ihr zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht gelungen ist, das Rumoren in den Völkern Europas, das Ersehnen des kleinen Mannes nach Aufbruch der erstarrten Verhältnisse zu bündeln und gezielt in die Bemühungen um eine gerechte Wirtschafts- und Weltordnung zu transformieren.

Stattdessen vermochten die Mächtigen kurzfristig ihre Position zu konsolidieren, indem sie die Unzufriedenheit der Menschen in den Strom des Nationalismus leiteten, der schliesslich den ganzen Kontinent in den Abgrund reissen sollte. 

Das millionenfache Sterben im Schützengraben, egal unter welcher Flagge, hat sich letztlich als völkerverbindender erwiesen als die Idee der internationalen Solidarität.

Wir stehen heute an einem ähnlichen Wendepunkt. Immer mehr Menschen nehmen ihre Ohnmacht im Umfeld einer globalisierten, jeglicher sozialen Verantwortung entbundenen Wirtschaft schmerzlich zur Kenntnis. Und bereits stellt sich der Sirenengesang des Nationalismus als weitaus zugkräftiger heraus als die konsequente Einforderung von Solidarität, Menschenwürde, Verbesserung der Lebensumstände aller Menschen. 

Wenn heute allerorten die Nationalisten triumphieren, klingt da unweigerlich das Jubelgeschrei an, mit dem die Massen europaweit in den grossen Krieg gezogen sind, um endlich in irgendwelchen Schützengräben qualvoll zu sterben.
 
Beat Portmann, Emmenbrücke


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/