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Kolumne der Redaktion

16.01.2014

Wollen wir unsere Bahnen verlottern lassen?

Zum Bundesbeschluss über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahn-Infrastruktur (FABI, Abstimmung vom 9. Februar 2014).


Noch vor fünfzig Jahren blieben die Arbeiter und Angestellten ihrem Unternehmen oft ein halbes Leben lang treu. Die kurzen Pendlerdistanzen wurden zu Fuss, mit dem Velo oder wenige Bahnstationen weit bewältigt. Heute sind mobile Arbeitskräfte gefragt; moderne Betriebe werden umstrukturiert, verlegt, übernommen oder geschlossen. An den neuen Arbeitsort umzuziehen lohnt sich vielfach nicht. So sind Pendlerdistanzen von über hundert Kilometern heute keine Seltenheit mehr. Dies, zusammen mit gesteigerten Freizeitbedürfnissen und dem generellen Anwachsen der Bevölkerung, hat unser traditionell zuverlässiges Bahnsystem an seine Grenzen gebracht. 

Immer mehr Betriebsstörungen zeigen, dass der bisherige Unterhalt der Gleise, Brücken, Tunnels und Bahnhofanlagen nicht mehr genügt. Für mehr Züge fehlen vielerorts Doppelspuren, für längere Züge sind manche Perrons zu kurz, und für den Transitgüterverkehr muss der Huckepackkorridor realisiert werden. 

Innerschweizer Bahnreisende erleben immer wieder hautnah die historische Absurdität, dass der Bahnhof Luzern wie vor hundertfünfzig Jahren nur über zwei normalspurige Gleise mit der Aussenwelt verbunden ist. 37 Züge in einer Stunde über diese zwei Gleise ein- und ausfahren zu lassen ist eine fahrplantechnische Meisterleistung, die nicht mehr zu toppen ist. Die Planung für den Durchgangsbahnhof muss dringend in Angriff genommen werden. 

Der vom Parlament beschlossene Fonds ist das geeignete Instrument, um den Unterhalt sicherzustellen, die dringendsten Engpässe zu beheben und unsere Bahnen für Gegenwart und Zukunft leistungsfähig zu erhalten. 

Und vergessen wir nicht: Ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr ist die wirksamste Massnahme zur Entlastung der Strassen. 

Guntram Stamm, Escholzmatt 


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/