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Kolumne der Redaktion

03.01.2014

Wie die Luzerner Maihof-Pfarrei und ihr Quartier näher zusammenrücken und sich zugleich weiter öffnen (1)

Heute hat die Katholische Kirchgemeinde Luzern den «MaiHof» vorgestellt; das Ergebnis eines durchdachten Prozesses, der die Pfarrei St. Josef und ihr Quartier noch stärker miteinander verbindet, um sich zugleich weiter zu öffnen. Und zwar als Angebot einer leistungsfähigen Infrastruktur für vielfältige und vor allem auch neue Nutzungen. Kirchenrat Herbert Mäder erklärte Hintergründe, Sinn und Zweck dieses Etappenziels.


Kirchenrat Herbert Mäder.

Bild: Herbert Fischer

Als Wahrzeichen verkündet auch im «MaiHof» der Kirchturm, dass hier die christlichen Urbotschaften ein Zentrum haben. Links der Eingang zur bisherigen Kirche, die fortan auch andere Nutzungen zulässt.

Der bisherige, eigentliche Kirchenraum hat sich bereits bei einem Konzert des Singkreis Maihof vor Weihnachten bestens bewährt.

Die Kirchenbänke sind entfernt worden, je nach Nutzungsart wird der Raum nun bestuhlt.

Bilder: Priska Ketterer

«Der MaiHof». Schon der veränderte Name deutet darauf hin: Die verschiedenen, hofbildenden Gebäude der Kirchenanlage St. Josef Maihof bestehen weiter, werden aber aufgrund der Entwicklung der kirchlichen und städtischen Bedürfnisse veränderten Nutzungen zugeführt. Ein Blick zurück: Die Gebäude, hauptsächlich aus den Vierziger Jahren, sind sanierungsbedürftig und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ein breit abgestützter Evaluationsprozess schuf die Grundlage für die weitere Entwicklung.

Zu grosser Kirchenraum

Die Räume mussten den aktuellen Bedürfnissen der Kirchgänger und einer erweiterten Nutzerschaft aus Quartier und Stadt angepasst werden. Die Kirche als grösster Raum des Zentrums wurde am wenigsten genutzt. Der Pfarreisaal im Untergeschoss war für bestimmte Anlässe zu klein und mit den übrigen Räumen schlecht verbunden. Das bisherige Pfarreiheim war sowohl öffentlich als auch privat belegt, das seitlich gelegene Pfarrhaus gefühlsmässig nicht integriert und deshalb nicht direkte Anlaufstelle für Besuchende. Deshalb beschloss der Grosse Kirchenrat vor zwei Jahren, ein Gesamtprojekt mit veränderten Nutzungszuordnungen zu realisieren. Der Pfarreisaal und das Pfarrhaus sollen zur Drittvermietung abgegeben, die Kirche und das Pfarreiheim neu organisiert werden. In der Kirche sollten künftig nebst den kirchlichen Feiern vielfältige andere Anlässe stattfinden, das ehemalige Pfarreiheim könnte Raum für kleinere Veranstaltungen, Pfarreibüros, Bistro und Küche zur Verfügung halten. Den dazu ausgeschriebenen Projektwettbewerb entschied das Luzerner Architektenteam GZP für sich. Die Architekten Katrin Zehnder und Marco Rosso starteten in einen gemeinsamen Planungsprozess mit der Baukommission und der Nutzerkommission.

Charakter des Kirchensaales erhalten

Die grösste Herausforderung stellte die Aufgabe, in einer denkmalgeschützten Kirche eine grosse und vielfältige Nutzungspalette möglich zu machen, und dabei die architektonische Bedeutung und Qualität weitgehend zu bewahren. Eingriffe im äusseren Erscheinungsbild waren abgesehen von Restaurierungsarbeiten und dem transparenten Verbindungsbauwerk zum Pfarreiheim nicht notwendig. Im Inneren waren minimale Eingriffe für breitgefächerte Anlässe wie Gottesdienste, Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Orchester- und Chorproben oder Bankette notwendig. Dazu zählen akustisch wirksame Massnahmen, der Einbau einer modernen Veranstaltungstechnik sowie einer anpassbaren Beleuchtung. Trennwandelemente erlauben es, den Saal in kleinere Raumeinheiten zu unterteilen. Trotz aller dieser reversiblen Einbauten bleibt der Saal ein «sakraler Raum» und der ursprüngliche Charakter weitgehend erhalten.

Die Nebenräume, die dem Betrieb des Kirchensaals dienen, sind in der ehemaligen Sakristei und im früheren Pfarreiheim untergebracht. Die beiden Hauptgebäude sind mit einem Windfang miteinander verbunden. Dieses neue architektonische Element macht das Zentrum als Einheit sichtbar und erlebbar. 

Einladung zur Begegnung

Das frühere Pfarreiheim bietet nun totalerneuert in einer veränderten Struktur vielfältige Begegnungsräume für unterschiedliche Bedürfnisse an. Im obersten Geschoss sind neu die Arbeitsplätze der Pfarrei St. Josef eingerichtet. Im ersten Obergeschoss können vier verschieden grosse Gruppenräume für kleinere Veranstaltungen belegt werden. Das verglaste Eingangsgeschoss stellt die organische Verbindung zum gemeinsamen Hofplatz her. Hier treffen sich die Menschen, welche die erneuerten Räume von nun an nutzen. Der «MaiHof» kann als gelungenes Beispiel dafür bezeichnet werden, wie Architektur Menschen zusammenbringen kann.

Herbert Mäder, Kirchenrat der Katholischen Kirchgemeinde Luzern

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Siehe dazu auch weiter unten unter «In Verbindung stehende Artikel».


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/