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Kolumne der Redaktion

23.10.2013

Das Gleichgewicht zwischen Stadt und Land ist fragil und muss sorgfältig behandelt werden

Zentral oder dezentral - das ist die Frage, welche am 24. November 2013 mit einer Änderung der Kantonsverfassung zur Abstimmung gelangt. Es geht also nicht um die Regierungsstatthalter.


Die neue Verfassung des Kantons Luzern ist gerade mal eben fünf Jahre alt und nun soll sie bereits geändert werden. Die dezentrale Aufsicht über die Gemeinden üben heute eine Regierungsstatthalterin in Altishofen (für die Ämter Willisau und Entlebuch), ein Regierungsstatthalter in Sursee (für das Amt Sursee) und ein Regierungsstatthalter in Luzern (für die Ämter Luzern und Hochdorf) aus. Eine ziemlich dezentrale Sache also. Deren Aufgaben sollen nun alle nach Luzern verlagert werden. 

In Tat und Wahrheit geht es aber gar nicht um die Regierungsstatthalter, sondern es geht um die grundsätzliche Frage, welche Aufgaben im Kanton Luzern zentral und welche dezentral organisiert werden. 

In letzter Zeit wurde wenig «dezentralisiert». Die Verlagerung von Gemeinden in regionale Organisationen oder von Regionen ins Zentrum hingegen ist offensichtlich: ich denke dabei an die Neuorganisation des Steuerwesens mit LuTax, an die Umsetzung des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts, aber auch an die Verlagerung des Bildungsinformationszentrums BIZ von Sursee nach Luzern. Die Neuorganisation der Aufsicht über die Gemeinden ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. 

Wir müssen vorsichtig umgehen mit dem Gleichgewicht zwischen Stadt und Land. Die Stärkung des ländlichen Raumes hat meines Erachtens nicht nur mit Finanzausgleich zu tun. Auch mit Beiträgen an fusionswillige Gemeinden ist es nicht erledigt. Ich bin überzeugt, dass im Kanton Luzern keine Stadt-Land-Probleme existieren. Dieses Problem kann man auch herbeireden. 

Aber es ist ein extrem fragiles Gleichgewicht zwischen dem ländlichen Raum und der Stadt. Zu ihm muss deshalb in jeder Hinsicht immer wieder Sorge getragen werden. 

Aus diesem Grund bin ich gegen eine weitere Zentralisierung und stimme am 24. November 2013 Nein zur Änderung der Kantonsverfassung. 

Yvonne Hunkeler, Kantonsrätin CVP, Grosswangen


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/