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Kolumne der Redaktion01.05.2013 Die Rede von Benedikt Koller von den JUSO am Maiumzug 2013 in Luzern (mit Bildern - 2)Der Umzug der Demo zum Tag der Arbeit stoppte vor der Hauptpost, der Franziskanerkirche und auf dem Weinmarkt, wo jeweils junge Redner kurze Ansprachen hielten. Vor der Franziskanerkirche war dies Bene Koller, Sekretär der SP-Kanton Luzern und Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Luzern. Er stellte lu-wahlen.ch sein Manuskript zur Verfügung.Blickt man sich in der neueren Geschichte der Kapitaldiktatur um, so müssen wir uns am 1. Mai folgendes fragen: . Warum gibt es in Spanien, Europas zweitgrösster Volkswirtschaft eine Jugendarbeitslosenquote von 55 Prozent, Tendenz steigend? . Warum verdienen in der Schweiz rund 400 000 Leute weniger als 4 000 Franken? . Warum können viele Mittelstandsfamilien plötzlich anfallende, ausserordentliche Rechnungen, etwa Zahnarztrechnungen kaum noch ohne Kreditaufnahme oder Verschuldung bezahlen? . Wo sind die Investitionen geblieben, die uns der Kapitalismus versprach? Alles andere, «Unnötiges» wie Bildung oder der Service public etwa, wird zurückgefahren oder gar abgebaut. Dasselbe Bild bietet sich in Luzern: Die kantonale Steuerpolitik darf als gescheitert betrachtet werden. Nach einem Sparpaket von rund 90 Millionen Franken für 2012 schloss die Rechnung mit einem Aufwandüberschuss von 57,4 Millionen Franken ab. Wenn der Finanzdirektor allen Ernstes von einem «gesamthaft guten Bild» spricht, dann ignoriert er entweder die Tatsachen oder er ist ein realitätsferner Träumer. Der Leistungsabbau ist enorm, ein Ende nicht in Aussicht. Der Einsatz der JUSO Luzern versteht sich dabei als Engagment für die Interessen aller. Wir setzten uns mit unserer Zwischennutzungs-Initiative aktiv für mehr Freiräume ein. Wir tun dies mit diversen Aktionen wie dem «Aktionsmonat Mai», wenn Ausstellungen, Konzerte, ein Brunch, sowie ein Podium zur Raumplanung und Stadtentwicklung stattfinden werden. Wir zeigen, dass «Lozärn läbt» und dass es uns alle dazu braucht. Luzern lebt! Und zwar dank all den kreativen, fähigen und ehrlich arbeitenden Leuten, dank den Migranten und den Sozialhilfeempfängern, dank den jungen und alten Leuten, die unsere Stadt und den Kanton bereichern. Dank dem Zusammenschluss all jener, die sich gegen die bestehende Macht einiger Weniger auflehnen und aktiv dagegen protestieren. Weil wir Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität für Alle und nicht nur die Wirtschaftsfreiheit einiger Weniger wollen. Weil wir ein Luzern für die Menschen und ihre Bedürfnisse wollen! Am 1. Mai bringen wir genau diese Bedürfnisse zum Ausdruck. Mehr Lohn, mehr Rente, und besseren Schutz der Arbeitnehmenden. Wir fordern unseren verdienten Teil am gemeinsam erwirtschafteten Wohlstand und bezeugen auf der Strasse, dass der Kuchen anders verteilt werden muss. Gerecht und anteilsmässig. Der erste Schritt ist die Empörung, doch danach geht’s darum, die Spielregeln zu ändern. Das ist unsere Überzeugung. Wir JUSOs setzen alles daran, dass sich die Regeln so ändern, dass wir alle miteinander in Würde leben können, statt uns gegenseitig auszugrenzen und einander Gruben zu bauen. Lasst es uns gemeinsam tun. Für mehr Menschlichkeit und Solidarität! Es lebe der 1. Mai! Benedikt Koller, Vorstandsmitglied JUSO Stadt Luzern, Luzern---
Teilen & empfehlen:Kommentare:Keine EinträgeKommentar verfassen:Letzte Beiträge von Herbert Fischer:Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.
1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |