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Kolumne der Redaktion21.12.2012 Warum links und rechts verwirrende Begriffe sindWie meistens sind die Politikerinnen und Politiker – ausser, wenn es sich um ihr eigenes Portemonnaie handelt – gerne knapp. Bei dieser, möglicherweise systemrelevanten Knappheit handelt es sich nicht zwingend um jene der Intelligenz, wohl aber um eine intellektuelle, nämlich diejenige der Begriffe. Diese Verknappung der Begriffe wird auch ausserordentlich gerne von den Medienschaffenden verwendet. Zwei, drei Müsterchen gefällig?«Linke», «Rechte», «bürgerliche Politik» zum Beispiel. Linke versus Rechte: Wie veraltet, abgedroschen und falsch diese Begriffe in dieser – unserer – Zeit doch sind! Wer oder was ist links oder rechts? Ist Demokratie ein linker oder rechter oder doch nur ein hohler Begriff? Sind Linke die Netten, die Schmarotzer, die Neider und die Nestbeschmutzer? Sind Rechte ganz einfach Ignoranten, skrupellose Profiteure, ewiggestrige Verhinderer, Denkverbieter, stramme Nein-Sager und Ultra-Isolationisten? Oder geht es schlicht und einfach um Oben und Unten?Ui ui ui: Da haben wir gar viele Begriffe auf einem Haufen. Also: Wie ist das nun mit den Linken und Rechten und den Bürgerlichen? Ist das lediglich eine Frage des je eigenen Standpunktes: Links schauen, rechts schauen, geradeaus gehen? Sind Bürgerliche à tout prix Rechte oder gibt es auch – die Wendung mag verwirren – «linke Bürgerliche»? Sind die bürgerlichen Bürger die besseren Bürger als die nichtbürgerlichen Bürger? Und wie verhält es sich mit der «gutbürgerlichen Küche»: gibt es auch eine «schlechtbürgerliche» Küche? Bin ich per se kein Bürger, nur weil ich nicht mit allem und jedem einverstanden bin? Liebe Leute, ich bin ein Bürger – ein Citoyen –, auch wenn das von den Sparwütigen und Steuersenkungsaktivisten nicht für möglich gehalten wird. Ja, und wie verhält es sich eigentlich mit den «bürgerlichen Mitteparteien»? Sind diese weder links noch rechts, also gleichzeitig für Nichts und für Alles? Immer wieder wird der Begriff der «bürgerlichen Mitte» propagiert: Sind das nun die mantraartigen SängerInnen des neoliberalen Liedgutes oder die Sandmännchen, beziehungsweise Sandfrauen der aalglatten und inhaltslosen Kurzvoten samt ihren mit heisser Luft gefüllten Worthülsen? Früher gab es im Luzernischen in der Politik Farben. Zum Beispiel: Die Roten oder die Schwarzen (siehe auch Katholisch-Konservative oder die Protestantisch-Liberalen). Irgendeinmal war Schluss damit, es wurde farbiger – jedoch nicht klarer. Und heute ist es noch bunter, aber überhaupt nicht fröhlicher geworden. Niklaus LenherrTeilen & empfehlen:Kommentare:
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Roger Levy aus LuzernTja lieber Herr Lenherr. Ich würde mal sagen, dass jeder Gedanke zu «links», «rechts» oder/und «Mitte» völlig überflüssig ist. Für mich gibt es keine Parteien mehr, nur noch StammTischVerbandelungen. Bösartiger geschrieben: Jeder/Jede treibens mit Jedem/Jeder. Hauptsache, die Bürgerinnen und Bürger bekommen das Gefühl, dass man/frau sich um ihr Wohl sorgt, kümmert. Herbert Fischer aus Luzern
Freitag, 21.12.2012, 08:49 ·
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Da kommt Vielen wohl unweigerlich der grosse Ernst Jandl in den Sinn: Kommentar verfassen:Letzte Beiträge von Herbert Fischer:Über Herbert Fischer:Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.
1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer: Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer: |