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Kolumne der Redaktion

14.11.2012

Drama um eine Partei und ihr hohes C

Die informierte Zeitgenossin und der kritische Leser wissen es inzwischen, können es aber noch immer nicht wirklich glauben: Das Drama um die ZHB – für Auswärtige: Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Standort Sempacherstrasse / Hirschmattstrasse / Vögeligärtli – ist um einen peinlichen Akt reicher geworden.


Niklaus Lenherr (1957) ist Künstler und Kunstvermittler.

Bild: Herbert Fischer

Wenn in dieser Sache zwei Begriffe Gültigkeit haben, dann jener der bewussten Verschleppung und jener der arglistigen Täuschung aller Bürgerinnen und Bürger. Und das seit Jahren, ja Jahrzehnten.

Frage 1: Wer nur kam auf die famose Idee, Andrea Gmür-Schönenberger (CVP / Stadt Luzern) vorzuschieben, um im Kantonsrat Feuer an eine Lunte zu einem Pulverfass zu legen? Dieses Pulverfass «chlöpft» spätestens, wenn die Stadt in einer Abstimmung mit 80, wenn nicht mehr Prozent Nein sagt zum Abriss der ZHB und zur Verschandelung des allseits beliebten Vögeligärtli. 

Jenes Parlament, früher Grosser Rat genannt, torpediert konsequent seit sage und schreibe 30 Jahren die Sanierung eines bedeutenden Bauwerkes aus den frühen Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts von Architekt Otto Dreyer.

Frage 2: Will eigentlich die einst dynamische, leistungsstarke und stattliche Partei mit dem grossen C im Namen – wegweisend und staatstragend noch heute vorwiegend in den ländlichen Gebieten – den allerletzten Goodwill mit diesem grotesken «No go» verspielen? 

Frage 3: Wie verträgt sich besagtes C im Namen dieser Partei angesichts ihres doch sehr saloppen Umgangs mit Werten wie Lebensqualität, derer die Stadt beraubt würde, falls das Vögeligärtli an Qualitäten und Dimensionen einbüsst? Es heisst doch im Buch der Bücher: «Du sollst nicht stehlen». 

Und heisst es nicht auch: «Du sollst kein falsches Zeugnis geben», also nicht lügen? Das Volk aber, vor allem jenes in der Stadt, aus der auch CVP-Motionärin Andrea Gmür kommt, wird mit diesem Zickzack-Kurs des Parlaments gegenüber der ZHB schlichtweg belogen. Erst recht gilt dies für die NutzerInnen der ZHB und deren Personal.

Ich bin nicht der Einzige, der auf die weiteren «doppelten Rittberger» in diesem Drama gespannt ist

Niklaus Lenherr, Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/