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Kolumne der Redaktion

30.10.2012

Würdig soll der ewige Abschied sein und klar der Kostenaufwand

Alle sterben. Und doch wird das Thema Tod verdrängt. Doch spätestens, wenn auf dem Kalender Allerheiligen aufscheint, sind Abschiednehmen und Sterben wieder allgegenwärtig. Der Kremationsverein Luzern hat ein unverkrampftes Verhältnis zum Tod. Mehr noch: Er setzt sich dafür ein, dass alle in Würde von dieser Welt scheiden können. Und vor allem, dass ihre Nächsten hinterher nicht überrissene Kosten tragen. Hansjörg Kaufmann präsidiert den 85-jährigen Kremationsverein seit 1989.


Hansjörg Kaufmann präsidiert den Kremationsverein.

Bild: Herbert Fischer

Am 1. Januar 2012 konnte der Kremationsverein auf 85 Jahre aktives Wirken zurückblicken. Als am 19. Oktober 1926 die 70 Gründungsmitglieder den heutigen Kremationsverein aus der Taufe hoben, lag nicht allein der Gedanke der Verbreitung der Feuerbestattung als Gründungsziel im Vordergrund. Der damalige Name des Vereins - «Vereinigung zur Ermöglichung der Feuerbestattung» - verdeutlichte die Zielvorstellung klar. 

Denn die Kosten für die Kremation waren zu dieser Zeit für den einzelnen gewöhnlichen Bürger nicht bezahlbar. Kollektiver Zusammenschluss, verbunden mit solidarischer Leistung, ermöglichte den Mitgliedern die Kremation. 

Hauptzweck des ideellen, konfessionell und politisch neutralen Vereins waren von Anfang an die Propagierung und die Übernahme der Kosten der Kremation. Bis 1963 bewegte sich der Mitgliederbestand während Jahrzehnten um die tausend. In den Jahren danach verdoppelte sich die Mitgliederzahl, nachdem der Papst den Katholiken die Kremation bewilligte. 

Die Kremation war der ideale Weg, die Situation auf den Friedhöfen zu verbessern. Urnengräber sind wesentlich kleiner und auch aus ökologischer Sicht unbedenklich. 

Nach über 20 Jahren gezielter Aufklärungsarbeit unseres Vereins übernahm die Stadt 1970 die Kremationskosten. Damit wurde die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt. Viele Gemeinden übernahmen in der Folge die Kosten für die Kremierung und senkten damit langfristig ihren Aufwand für neue teure Friedhofanlagen. Mit den Urnenbestattungen und Gemeinschaftsgräbern sparen die Gemeinden ein Mehrfaches an Kosten. 

Nachdem heute in Luzern über 80 Prozent die Kremation wünschen und mehr als die Hälfte davon im Gemeinschaftsgrab bestattet werden, sind die Gemeinden dabei, in diesem sensiblen Bereich wieder Gebühren einzuführen. Viele Gemeinden haben unter dem Druck des Steuerwettbewerbs diesen Schritt bereits vollzogen. 

In der Stadt Luzern konnte sich der Kremationsverein bei verschiedenen Grossstadträten bisher erfolgreich für das Beibehalten der kostenlosen Bestattung einsetzen. Ich verweise hier auf einen Beitrag in der «Neuen LZ» vom 10. Oktober 2012 zu diesem Thema (siehe weiter unten auf dieser Seite unter «Dateien»). 

Und ich verweise auf unsere Website, auf der wir über unseren Kampf gegen die unsozialen Bestattungsgebühren unter anderem schreiben:

Die Beispiele in der Stadt Luzern in den Jahren 1999, 2008 und 2010 beweisen, dass sich der Einsatz gegen die Erhebung von Bestattungskosten lohnen kann. Die Ankündigung des Stadtrates, für Personen mit Wohnsitz in Luzern Bestattungsgebühren zu erheben, hatte den Vorstand bewogen, politisch aktiv zu werden. Erfolgreich konnten wir die Mitglieder der vorberatenden Kommission des Grossen Stadtrates informieren und schon vor der Beratung im Rat eine Anpassung in unserem Sinne einbringen. Den neuen Reglementen fehlte eine ganzheitliche Würdigung des heutigen Aufwandes sowie eine Kosten-Nutzen-Strategie. Es war abzusehen, dass dieses ungenügend vorbereiteten Reglement keinen Erfolg haben konnte, nachdem auch aus der Bevölkerung Widerstand zu vernehmen war. Der Stadtrat hat dann mit dem Beschluss vom 25. März 1999 diese spezielle Gebühr rückgängig gemacht. 

Mehr dazu auf unserer Website (siehe dazu weiter unten auf dieser Seite unter «Links»).

Heute wird die Mitgliedschaft im Kremationsverein meist mit dem einmaligen Pauschalbeitrag erworben. Für Einwohner jener Gemeinden, welche die Kosten für die Einäscherung übernehmen, beträgt dieser 800 Franken. Für die übrigen liegt er bei 1300 Franken. In allen Gemeinden übernimmt der Kremationsverein die Kosten für Einsargen, Kleid, Sarg und Bedienung sowie einen Transportbeitrag. 

Die Mitglieder des Kremationsvereins und ihre Angehörigen sind damit vor übersetzten Kosten geschützt. Wichtig für die Leistungen des Vereins ist auch die ausgewiesene Fachkompetenz seiner Vertragspartner. 

Zurzeit engagiert sich der Kremationsverein dafür, dass in Luzern sie sogenannten Baumbestattungen möglich werden. Es geht uns darum, dass die Stadt Luzern auf dieses immer häufig angemeldete Bedürfnis eingeht und verhindert, dass sich Privatfirmen so eine Goldgrube erschliessen. Auch darüber habe ich mich bereits in der «Neuen LZ» geäussert (siehe unter «Dateien»: Ausgabe vom 14. April 2012). 

Man sieht: Der Kremationsverein nimmt sich eines Themas an, mit dem wir alle - ob wir wollen - dereinst konfrontiert sind; spätestens dann, wenn uns Angehörige für immer verlassen. Dann ist es gut zu wissen, dass neben all den anderen Stressfaktoren in einer solchen, immer schmerzlichen Situation wenigstens sachlich und sauber geregelt ist, wie unsere Nächsten den Weg alles Irdischen gehen. Sorgen Sie vor und bestellen Sie jetzt mehr Informationen unter www.kremationsverein.ch und regeln Sie Ihre Bestattung kostengünstig mit einem einmaligen Beitrag.

Hansjörg Kaufmann, Präsident Kremationsverein Luzern


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Über Herbert Fischer:

Herbert Fischer (1951) arbeitet seit 1969 als Journalist und Pressefotograf. Er war unter anderem Redaktor der «LNN», der «Berner Zeitung» und Chefredaktor der «Zuger Presse». Seine Kernthemen sind Medien (Medienwirkung, Medienethik, Medienpolitik), direkte Demokratie, Sicherheitspolitik, soziale Fragen und gesellschaftliche Entwicklungen. Heute berät und unterstützt er Firmen, Organisationen und Persönlichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit. Fischer war von 1971 bis 1981 Mitglied der SP der Stadt Luzern, seither ist er parteilos. Er ist in Sursee geboren und Bürger von Triengen und Luzern, wo er seit 1953 lebt. Herbert Fischer ist Gründer und Redaktor von lu-wahlen.ch.


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1. Dezember 2021: Hanns Fuchs schreibt über Herbert Fischer:
http://www.luzern60plus.ch/aktuell/artikel/ein-strurbock-im-medienzirkus

Interview von Radio 3fach am 27. August 2012 mit Herbert Fischer:
www.3fach.ch/main-story/lu-wahlen/