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Kolumne von Felicitas Zopfi

22.11.2014

Wie sich Felicitas Zopfi den SP-Delegierten in Adligenswil als Regierungsrats-Kandidatin empfahl

Nachfolgerin von Yvonne Schärli (Ebikon) als SP-Regierungsrätin soll Kantonsrätin und SP-Kantonalpräsidentin Felicitas Zopfi werden. Das hat soeben eine Delegiertenversammlung der Partei in Adligenswil entschieden. Zuvor hatte sich Zopfi mit einer Rede als Regierungsratskandidatin empfohlen, deren Manuskript hier zu lesen ist.


Ich will die Nachfolge von Yvonne Schärli antreten. Dass ich das sage und dass ich heute, hier, vor Euch stehe, ist das Resultat eines längeren Prozesses. 

Drei Fragen haben sich mir gestellt:

. Entspreche ich dem Anforderungsprofil? 

. Bin ich die richtige Person für die SP? 

. Ist es das Richtige für mich?  

Ich habe mit vielen Leuten innerhalb und ausserhalb der Partei, mit meiner Familie und mit Freundinnen und Freunden geredet. Das Ergebnis war am Schluss klar: Ich will für die SP in die Regierung.

Seit etwas mehr als zwanzig Jahren engagiere ich mich für unsere Partei. Ich war zehn Jahre im Grossen Stadtrat, davon fünf als Fraktionschefin und Mitglied der Geschäftsleitung. 2001/2002 war ich Präsidentin des Grossen Stadtrates von Luzern. Seit gut elf Jahren bin ich im Kantonsrat, davon fünf Jahre als Fraktionschefin und als Mitglied der Geschäftsleitung des Parlaments. Ich kenne sämtliche kantonalen Gremien und auch die Verwaltung bestens und in der Verwaltung kennt man mich.  

Seit mehr als zehn Jahren bin ich im Vorstand des vpod, ich kenne die Anliegen des Personals. Gleich lange bin ich Vizepräsidentin des Arbeitsauschusses der städtischen Personalverbände und in dieser Funktion in der Verhandlungsdelegation mit dem Stadtrat, wo ich die Interessen von knapp 3000 Angestellten vertrete. 

Seit 2009 bin ich Präsidentin der SP des Kantons Luzern. Als damals die Anfrage kam, habe ich zuerst abgesagt. Ich hatte Ambitionen für ein Exekutivamt und deshalb absolut keine für das Parteipräsidium. Als die Findungskommission nicht locker liess, habe ich mich trotzdem entschieden, das Präsidium der SP zu übernehmen. Die Partei ist mir wichtig, sie ist Teil meiner Geschichte und Teil meiner persönlichen Heimat. 

Die Ziele, die ich mir als Parteipräsidentin gesetzt habe, habe ich erreicht.  Die SP ist heute sehr gut aufgestellt. Wir haben eine gute Medienpräsenz. Wir seien die schnellsten mit Medienmitteilungen sagen die Journalisten. 

Die SP wird wahr- und ernst genommen. Wir konnten bei den Wahlen zulegen. Eine neue Sektion ist gegründet worden und wir haben die beste, aktivste und grösste Jungpartei. 

Wir haben den Generationenwechsel geschafft. Ich bin stolz, dass ich die Partei im nächsten Juni in bestem Zustand übergeben kann.

Ich bin zertifizierte Schulleiterin und ich habe Führungserfahrung in der Politik, als Vorstandsmitglied und Präsidentin verschiedener Verbände, Vereine und Organisationen und nicht zuletzt als Lehrerin. Ich bin belastbar und leistungsbereit. Ich bin für das Amt der Regierungsrätin bereit und bestens vorbereitet. 

Ich habe verlässliche und klare Positionen und bin bei den bürgerlichen Parteien respektiert und akzeptiert. Ich höre immer wieder, dass meine Sachlichkeit und Ehrlichkeit sehr geschätzt wird. Laute Polemik liegt mir nicht. Ich kann komplizierte Zusammenhänge verständlich aufzeigen und so für die SP bei den Wählerinnen und Wählern aus verschiedenen politischen Richtungen punkten. 

Dank meiner Präsenz in den Medien und vor Ort kennt man mich im Entlebuch, am Napf und im Seetal genauso gut wie in den urbanen Zentren.   

Die Diskussion um die Sparpakete der letzten Jahre haben es deutlich gezeigt: Es braucht die SP. Es braucht Leute, die sich für die Werte und Leistungen des Kantons Luzern einsetzen. Ich will dies an vorderster Front tun. 

Mir ist es wichtig, dass die Bevölkerung genügend vor Naturgefahren geschützt wird, dass genügend Plätze für Menschen mit einer Behinderung und auch ausreichende Betreuung zur Verfügung stehen, dass der Bus auch in abgelegene Dörfer und Täler fährt und dies nicht nur zweimal pro Tag. Ich will, dass das Personal verlässliche Arbeitsbedingungen hat und dass die regionalen Strukturen auch durch eine verbesserte Zusammenarbeit der Gemeinden gestärkt werden. Mir ist es wichtig, dass unsere Kinder guten Unterricht geniessen können und die Lehrpersonen mit genügend Ressourcen ausgestattet sind, damit sie guten Unterricht erteilen können. 

Mir ist es ein grosses Anliegen, dass der Kanton nicht über die Köpfe hinweg entscheidet. Nicht über die Köpfe des Personals, nicht über die Köpfe der Institutionen und nicht über die Köpfe der Gemeinden. Je früher man betroffene Menschen zu Beteiligten macht, desto eher werden für alle tragbare Lösungen gefunden.  

Zusammen mit sechs Geschwistern bin ich in der Stadt Luzern aufgewachsen. Trotz CVP-Elternhaus haben sozialdemokratische Werte meine Kindheit und Jugend geprägt. Bei uns zu Hause war es selbstverständlich, dass man teilte und Rücksicht nehmen musste. Um uns gegen die Eltern durchzusetzen, haben wir auch früh gelernt, was «gewerkschafterlen» bedeutet. Wir wussten, dass wir zusammen stehen mussten, um ein Ziel zu erreichen. 

Nach der Verkehrsschule begann ich eine Lehre bei der Swissair. Ich habe beim «Check-In» gearbeitet. Als ich mich einmal umdrehte, stand Pierre Brice an meinem Schalter. Ich bekam fast keine Luft mehr… 

Diese Begegnung reichte dann doch nicht aus, dass ich bei der Swissair blieb. Vielleicht hätte ich ja noch mehr Berühmtheiten einchecken können, aber dann hätte ich meinen Mann nie kennengelernt. Es war die richtige Entscheidung, die Lehre bei der Swissair abzubrechen und Lehrerin zu werden. Die vielfältigen Herausforderungen, die dieser Beruf mit sich bringt, sagen mir sehr zu. Jeder Tag ist anders und bringt hundert Probleme, die gelöst werden müssen. 

Meine Kindheit und Jugend, meine politischen und beruflichen Erfahrungen haben meine Überzeugungen, meine Werte, die meinen Entscheidungen zu Grunde liegen, geprägt. Ich bin zutiefst überzeugt, dass die grossen sozialen Unterschiede in unserer Gesellschaft an vielen Problemen schuld sind. 

Der soziale Ausgleich ist absolut zentral. Ausgeglichenere Gesellschaften sind gesünder und glücklicher. Das wissen und vertreten wir seit mehr als hundert Jahren und in jüngster Vergangenheit hat es sogar die Wissenschaft bewiesen. 

Im letzten Monat ist «Das Kapital˚ von Thomas Piketty auf Deutsch erschienen. Ökonomieprofessor Piketty sieht eine grosse Gefahr für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Demokratie, wenn die Kapitalrendite grösser wird, als das Wirtschaftswachstum. Die Ungleichheit nimmt immer mehr zu. 

Die Anfänge dieser Entwicklung können wir in der Schweiz und auch im Kanton Luzern beobachten. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die Vermögen und Unternehmensgewinne kaum besteuert werden. Die rigorose Senkung der Steuern bei den Vermögen und den Unternehmen war ein Fehler. Wir können ihn rückgängig machen. 

Unsere Initiative für faire Unternehmenssteuern ist der erste Schritt dazu. Nur mit einer Steuererhöhung bei den Vermögen und bei den Unternehmensgewinnen wird es wieder möglich, genügend Plätze und Betreuung für Menschen mit einer Behinderung und die Tagesklinik für psychisch Kranke zu erhalten   oder die Anspruchsschwelle für die Prämienverbilligung zu senken. Eine Familie mit zwei Kindern und kleinem Einkommen muss zwar weniger Steuern bezahlen als vor acht Jahren, aber deutlich mehr für die Krankenkassenprämien, so dass die Rechnung am Schluss nicht aufgeht! Ferien oder die Musikschule für die Kinder liegen für viele nicht mehr drin. Prämienverbilligung wäre das wirksamste Mittel gegen die Armut.

Finanzen und Steuern werden DAS grosse Thema im Luzerner Wahlkampf 2015 sein. Ich kenne diese Dossiers. Ich muss in diesem Themenbereich keine Fragen stellen und habe einen strategischen Vorsprung gegenüber anderen Kandidaten  

Für mich ist das Wohl der Menschen das Wichtigste. Damit alle einigermassen zufrieden sein können, braucht es den sozialen Ausgleich. Die SP ist die einzige Partei, die sich konsequent für mehr Gerechtigkeit einsetzt. Darum bin ich in der SP. 

Ich bin bereit für dieses Amt, für Euch alle, für die SP und für mich. 

Kantonsrätin Felicitas Zopfi-Gassner, Präsidentin der SP Kanton Luzern, Luzern

Siehe dazu auch unter «In Verbindung stehende Artikel»: EILMELDUNG: SP-Delegierte wollen Felicitas Zopfi als Regierungsrätin


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Über Felicitas Zopfi:

Felicitas Zopfi (1958*/SP/Luzern) ist am 10. April 2011 als Kantonsrätin wiedergewählt worden. 

www.felicitas-zopfi.ch