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Kolumne von Beat Wicki

29.08.2012

Lieber zahlbaren Wohnraum bauen, als Land verkaufen

Nach dem Ja zur Mieterverbands-Initiative «Für zahlbaren Wohnraum» am 17. Juni 2012 muss die Stadt Luzern nun den Anteil an gemeinnützigem Wohnraum erhöhen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Abgabe des Industriestrasse-Areals an gemeinnützige Wohnbauträger – wie dies die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse» verlangt. Dafür brauchts am 23. September ein Ja zur Industriestrasse-Initiative.


Am 17. Juni 2012 gelang dem MV in der Stadt Luzern ein wichtiger Abstimmungserfolg. Mit dem klaren Ja zu unserer Initiative «Für zahlbaren Wohnraum» erteilte die Stimmbevölkerung der Stadt den Auftrag, den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen in den nächsten 25 Jahren von 14% auf 16% zu erhöhen. 

Während die Gegner unserer Initiative immer noch behaupten, dass dieser Auftrag kaum zu erfüllen sei, besteht nun aber schon bei der kommenden Abstimmung die Möglichkeit, Nägel mit Köpfen einzuschlagen. An der Urne können die Stimmberechtigten über die Zukunft des städtischen Areals an der Industriestrasse entscheiden. 

Die Stadt will dort eine ihrer letzten Landreserven an die Zürcher Generalunternehmung «Allreal» verkaufen. Anwohner, Baugenossenschaften, Parteien und auch der MV Luzern fordern hingegen die Abgabe des Bodens im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger. Dies würde den Mangel an zahlbarem Wohn- und Gewerberaum etwas lindern.

Zahlbare Wohnungen statt private Rendite

Die Vorteile gemeinnütziger Wohnungen sind den meisten Mieterverbands-Mitgliedern bekannt: Da kein Gewinn erwirtschaftet werden muss, sind die Mieten längerfristig durchschnittlich 20 Prozent tiefer. Zudem profitieren Mieterinnen und Mieter in Baugenossenschaften von einem umfassenden Kündigungsschutz und es gibt mehr Mitsprache. Statt neuen Profitmöglichkeiten für börsenkotierte Immobilieninvestoren brauchen wir in Luzern Mietwohnungen für Familien, Alleinerziehende, Junge, ältere Menschen mit beschränktem Budget und den Mittelstand. 

Solche Wohnungen können nach einem Ja zur Initiative an der Industriestrasse realisiert werden. Gleichzeitig könnte ein erster Meilenstein zur Umsetzung unserer Initiative «Für zahlbaren Wohnraum» gesetzt werden.

Schlüsselareal weiterentwickeln

Mit dem geplanten Verkauf lliesse sich Luzern aber auch eine grosse Chance entgehen: Mit einer Abgabe im Baurecht hingegen würde sich die Stadt nachhaltige Einnahmen durch den Baurechtszins sichern. Zudem behält sie die Kontrolle über strategisch wichtigen Boden im städtebaulichen Schlüsselareal von der Industriestrasse bis zum Steghof und Hallenbad. Die Forderung nach einer Abgabe im Baurecht bedeutet nicht, dass alles so bleiben soll wie es heute ist. Vielmehr soll das Areal zu Gunsten der gesamten Bevölkerung weiterentwickelt werden. Ein innovatives, gemeinnütziges Projekt bietet neben zahlbaren Wohnungen auch Platz für zusammenhängende Büroflächen, Kleingewerbe und Kulturschaffende.

Mieterverband unterstützt Initiative

Der Mieterinnen- und Mieterverband Luzern fordert schon lange die Förderung gemeinnütziger Wohnbauträger und unterstützt deshalb die Initiative «Ja zu einer lebendigen Industriestrasse - bezahlbares Wohnen, Kleingewerbe und Kulturraum für alle». Im Gegensatz zum Gegenvorschlag, welcher das genaue Gegenteil will, nützt die Initiative allen, die in Luzern eine bezahlbare Wohnung suchen. Weitere Informationen sind unter www.industriestrasse.ch zu finden.

Beat Wicki, Geschäftsleiter Mieterinnen- und Mieterverband Luzern


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Über Beat Wicki:

Beat Wicki (Luzern) ist Geschäftsführer des Luzerner Mieterinnen- und Mieterverbandes.

http://www.mieterverband.ch/lu_top.0.html