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Kolumne von Nico van der Heiden

21.01.2013

Hochhaus Seeburg: Die SP macht diesen Kuhhandel nicht mit

Die Sozialdemokraten sind zuversichtlich, dass ihnen das Volk in dieser Frage folgt.


Es gibt einen regionalen Hochhausplan, in dem Gemeinden der Agglomeration Luzern zusammen anhand objektiver Kriterien festgelegt haben, wo in der Region Hochhäuser sinnvoll sind und wo nicht. Das Ziel dieses Prozesses war, dass nicht jede Gemeinde einfach nach Eigeninteresse irgendwo Hochhäuser aufstellt.

Dieses Konzept unterscheidet zwischen geeigneten Standorten, möglichen Standorten und sogenannten Ausschlussgebieten, wo aus regionaler Sicht auf keinen Fall Hochhäuser gebaut werden sollten. Das Areal bei der Seeburg ist in diesem regionalen Hochhauskonzept als Ausschlussgebiet bezeichnet. 

Genau so funktioniert leider in der Schweiz Raumplanung: Regional unverbindliche Pläne werden von den Gemeinden aus Eigeninteresse ignoriert und so kann keine koordinierte Raumplanung stattfinden. Wenn die Stadt Luzern an dieser exponierten Lage ein Hochhaus bewilligen würde, macht sie sich lächerlich über die regionale Koordination.

Es gibt aber auch prozedurale Gründe, welche gegen ein Hochhaus in der «Seeburg» sprechen. Wir misstrauen dem Tauschhandel «ein Hochhaus gegen die Sanierung des „Jesuitenhofs“»: Es geht für uns nicht an, dass ein Hotelier die Stadt so unter Druck setzen kann, dass sie ihm ein Hochhaus an einem Ort bewilligt, wo es nicht sinnvoll ist.

Was machen wir, wenn der nächste Hotelier findet, er könne sein geschütztes Hotel nur noch mit einem Hochhaus quersubventionieren? Das wäre ein gefährliches Präjudiz.

Wir sind auch unsicher, was passiert, wenn es einen Besitzerwechsel gibt oder, im schlimmsten Falle, es sogar zu einem Konkurs kommt. Wir sind sehr misstrauisch, dass die Unterhaltspflicht des «Jesuitenhofs» in einem solchen Fall gewährleistet wäre. Es sei hier an den sehr aktuellen Fall des Hotels Gütsch erinnert, wo wir einen ähnlichen Deal bezüglich der Gütschbahn abgeschlossen haben. Die Gütschbahn fährt weiterhin nicht.

Und wer einmal einen Ausflug in gewisse Bündner Bergdörfer gemacht hat, sieht ebenfalls, dass die Quersubventionierung von traditionellen Hotels mit Hochhäusern langfristig nicht funktioniert. Die kurzfristige Kapitalspritze vermag zwar momentane Probleme zu überdecken, langfristig macht sie aber den Hotelbetrieb nicht zwingend rentabel. Es gibt im Bündnerland zahlreiche Beispiele, wo die Wohnungen in den Hochhäusern als Zweitwohnungen rege genutzt werden, das Haupthaus vom traditionellen Hotel jedoch verfällt. Wir möchten auf keinen Fall, dass dies in der «Seeburg» passiert. 

Die SP sagt konsequenterweise Nein zum erpressten Hochhaus bei der «Seeburg» und freut sich auf einen engagierten Abstimmungskampf. Wir sind zuversichtlich, dass die Bevölkerung das Hochhaus an dieser exponierten Lage ebenfalls ablehnen wird. 

Nico van der Heiden, SP-Grossstadtrat, Luzern


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Kommentare:
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Philipp Federer aus Luzern

Dienstag, 22.01.2013, 18:38 · Mail  Website

«Prozedurale Kritik»: na ja. An diesem Standort stört das hohe Haus kaum jemanden. Die Rückseite ist eine Felswand, die Nachbarn sind Hotelgäste mit Blick auf den See und von der anderen Seeseite her wirkt das Haus angepasst mit seiner dunklen Farbe.

Was mich stört, sind die blauäugigen Politiker bezüglich Pilatusplatz. Da habe ich enorme Bedenken. Hohe Häuser hier verengen die Platzsituation, verdecken Riegelhäuser und opfern Jugendstilhäuser. Die angedachten 400 Parkplätze sehe ich dort so wenig, wie die Ein- und Ausfahrtrampen, selbst wenn es nur 200 Parkplätze wären.

Da enttäuschen mich alle Parlamentarier, weil niemand dazu reden möchte. Andreas Wüest, Urs Wollenmann und ich waren scheinbar die einzigen Grossstadträte, die das bedauern. Die aktuellen Politiker hüten sich davor. Lieber «Seeburg» ermöglichen als den Pilatusplatz einengen.

Philipp Federer, Luzern

 
 
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Über Nico van der Heiden:

Nico van der Heiden (*1979) ist promovierter Politologe. Er arbeitet beim Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte als Leiter Politik und Kommunikation. Seit 2011 ist er SP-Grossstadtrat, am 6. Mai 2012 ist er wiedergewählt worden. 

Van der Heiden-Vorstösse im Grossen Stadtrat:

http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=NICO