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Kolumne von Lathan Suntharalingam

14.06.2012

Zeigen wir unseren Protest am Flüchtlingstag 2012 auf dem Luzerner Kapellplatz

Der Flüchtlingstag 2012 steht ganz im Zeichen der Beschlüsse des Nationalrates von gestern Mittwoch (13. Juni 2012) zur Asylpolitik. Es sind Beschlüsse, die mich traurig machen. Beschlüsse, gegen die wir übermorgen Samstag auch in Luzern vereint protestieren können. Und protestieren müssen.


CVP-Ständerat Konrad Graber (auf dem oberen Bild links im Gespräch mit dem grünen Nationalrat Louis Schelbert) am Flüchtlingstag 2011 auf dem Luzerner Kapellplatz. Wie alle Jahre nahm auch die frühere CVP-Nationalrätin Rosmarie Dormann teil (auf dem unteren Bild rechts im Gespräch mit SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo).<br><br>Bilder: Herbert Fischer

CVP-Ständerat Konrad Graber (auf dem oberen Bild links im Gespräch mit dem grünen Nationalrat Louis Schelbert) am Flüchtlingstag 2011 auf dem Luzerner Kapellplatz. Wie alle Jahre nahm auch die frühere CVP-Nationalrätin Rosmarie Dormann teil (auf dem unteren Bild rechts im Gespräch mit SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo).

Bilder: Herbert Fischer

CVP-Ständerat Konrad Graber (Kriens) hat am Flüchtlingstag 2011 auf dem Luzer-ner Kapellplatz eine Rede gehalten. Vielen Anwesenden, auch mir, hat er damals aus dem Herzen gesprochen, als er unter anderem sagte:

«Nach solchen Tagen des Flüchtlings habe ich oft für mich gedacht, dass es gut wäre, wenn auch Politikerinnen und Politiker anwesend wären, die eine restriktivere um nicht zu sagen knallharte Asyl- und Flüchtlingspolitik verfolgen. Was hier gelebt und demonstriert wird ist etwas anderes, als was aus den Worten von Hardlinern in den Ratssälen zu erwarten wäre.»

Grabers Partei, die CVP, hat gestern Mittwoch die FDP- und SVP-Hardliner tatkräf-tig unterstützt und die besagten nationalrätlichen Beschlüsse ermöglicht, zusam-men übrigens mit der GLP, die einmal mehr ihr wahres Gesicht gezeigt hat.

War von der SVP und ihrem Seitenwagen FDP – man ist versucht, zu sagen: ihrem Juniorpartner FDP – nichts anderes zu erwarten, so beelendet mich ganz besonders, dass sich die CVP, die das klangvolle Gütesiegel C in ihrem Namen trägt, für dieses schäbige Spiel hergibt. 

Ich selber habe meinen Flüchtlingsstatus Leuten wie CVP-Bundesrat Arnold Koller zu verdanken (siehe weiter unten auf dieser Seite unter «Links»). Und ich erinnere mich gut an die ersten Jahre, in denen ich mich aktiv für Politik zu interessieren be-gann und wie mich mein erster politischer Lehrmeister Walter Horcher, eine grosse Figur in den Reihen der Luzerner Liberalen, mehrmals auf die, wie er sie stets nann-te, «grossartige CVP-Ständerätin Josi J. Meier» hinwies, wenn er mir anhand von Persönlichkeiten aufzeigte, wer in welcher Partei für welche Positionen steht. 

Ich frage mich, wie sich am Samstag auf dem Luzerner Kapellplatz am Flüchtlingstag 2012 die frühere CVP-Nationalrätin Rosmarie Dormann (Rothenburg), die an diesem Anlass immer teilnimmt, fühlen wird, wenn sie auf diese Rolle der heutigen CVP-Nationalratsfraktion ange-sprochen wird. 

Rosmarie Dormann, diese zutiefst christlichen Werten verpflichtete, verlässliche Vertreterin der humanitären Tradition ihrer Partei und der Schweiz.

Aber Resignation ist auch hier kein Weg, wir geben nicht auf. Wer seinen Protest gegen die nationalrätlichen Beschlüsse vom Mittwoch ausdrücken will, der besucht am Samstag (16. Juni, ab 10.30h) auf dem Kapellplatz das vielfältige und attraktive Programm des Flüchtlingstages 2012.

Es wird wie immer ein Fest der Kulturen sein, an dem uns viele persönliche Begegnungen, Darbietungen und Kochkünste aus den unterschiedlichsten Ländern aufstellen und aufbauen werden, um weiter zu machen in unserem Engagement für eine Flüchtlingspolitik der Schweiz, die diesen Namen verdient.

Lathan Suntharalingam, ehemaliger Asylsuchender, in der Schweiz seit 1988, Schweizer Bürger seit 1997, SP-Kantonsrat, Luzern


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Über Lathan Suntharalingam:

Lathan Suntharalingam (SP/Luzern) war von 2004 bis 2007 SP-Grossstadtrat und ist seither Kantonsrat, jetzt kandidiert er als Nationalrat. 1974 in Sri Lanka geboren, flüchtete er mit seiner Familie 1988 in die Schweiz. Hier lernte er Pflegefachmann und bildete sich nachher zum Intensivpfleger weiter. In diesem Beruf arbeitet er als Teamleiter im Kantonsspital Luzern. Ab 2003 studierte er berufsbegleitend an der Hochschule für Soziale Arbeit in Luzern (Abschluss: 2007). Zusammen mit seiner Gattin und drei Töchtern (*2006, 2008 und 2011) lebt er im Luzerner Maihofquartier.

Lathan Suntharalingam ist Mitbegründer mehrerer sozial- und integrationspolitischer Projekte. Er ist Mitglied der Gewerkschaft vpod und vertritt das Spitalpersonal in der Personalkommission.

www.lathan.ch