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Kolumne von Mario Stübi

19.09.2016

SP-Vorstoss macht sechs Vorschläge für neue Car-Parkplätze anstelle des Inseli

Zusammen mit seinen FraktionskollegInnen Luzia Vetterli und Yannick Gauch macht SP-Grossstadtrat Mario Stübi konkrete Vorschlage für neue Standorte der Cars, die Touristen - vielfach oft nur für eine Tag - nach Luzern bringen und hier wieder holen. Hier folgt sein Vorstoss im Wortlaut.


Zusammen mit seinen FraktionskollegInnen Luzia Vetterli und Yannick Gauch macht SP-Verkehrs- und Kulturpolitiker Mario Stübi Vorschläge zur Car-Problematik.

Bild: Herbert Fischer

Der städtischen Volksinitiative «Lebendiges Inseli statt Blechlawine» werden gute Chancen attestiert. Bei Annahme fielen im Inseli 32 Park- und Anhalteplätze für Reisecars weg, die – sofern es sich aufgrund der künftigen Entwicklung des Cartourismus und Busfernverkehrs nötig erweist – anderswo ersetzt werden müssen. Gleichzeitig möchte die SP-/JUSO-Fraktion mittelfristig den öffentlichen Raum am Schwanenplatz neu gestalten und dabei auf die dortigen drei Anhalteplätze für Reisecars verzichten.

Auch den Initianten eines Parkhauses im Musegghügel geht es bei ihrem Projekt um eine Lösung des Carproblems am Schwanenplatz. Ein Musegg-Parking erachten wir aber als ungeeigneten Lösungsansatz, weil es a) das Reglement für eine nachhaltige städtische Mobilität wahrscheinlich nicht einhalten kann, b) die Bauphase mit Sprengungen und Erschütterungen eine Gefahr für die Museggmauer darstellt, c) aus Sicht einer nachhaltigen Verkehrsplanung veraltet ist und d) am Widerstand aus der Bevölkerung scheitern dürfte. Für uns müssen Lösungen her, die schneller umsetzbar sind und für die öffentliche Hand nach Möglichkeit keine Mindererträge bei der Parkplatzbewirtschaftung zur Folge haben. Die SP-/JUSO-Fraktion schlägt deshalb Alternativstandorte für die Parkierung von Reisecars vor und bittet den Stadtrat, diese einer Prüfung zu unterziehen und im Eignungsfall in sein Carparkierungskonzept einzubeziehen.

1. Erweiterung Parkhaus Altstadt

Das Parkhaus Altstadt, an welchem die Stadt Luzern beteiligt ist, soll in den bodennahen Geschossen baulich um Carparkplätze erweitert werden. Die einhergehende Reduktion von Autoparkplätzen ist vertretbar, weil das Parkhaus nur zu ganz wenigen Spitzenzeiten ausgebucht ist. Für diesen Standort spricht, dass er gleichzeitig an einer Autobahnein- / ausfahrt und nahe der Altstadt liegt und vielen Chauffeuren wegen den vorhandenen Carparkplätze daneben bereits als Parkiermöglichkeit bekannt ist. Eine gefahrenarme Fussverbindung zur Altstadt ist gewährleistet, was sich als vorteilhaft für den Gruppentourismus erweist.

2. Neue Carparkplätze im Weyquartier

An Weystrasse, Hofstrasse und Friedenstrasse könnten anstelle von Autoparkplätzen solche für Cars geschaffen werden, was den nahen Carparkplatz Löwenplatz, der regelmässig an seine Kapazitätsgrenzen stösst, entlasten würde. Die genannten Strassenabschnitte sind keine Passantenlage, es gibt kaum Erdgeschossnutzungen und der Verlust von Autoparkplätzen erfolgte in einem Gebiet mit mehreren nicht ausgelasteten Parkhäusern. Ausserdem laden Chauffeure ihre Touristen teilweise schon heute illegal in diesen Strassen ab oder parkieren sogar dort, während die Touristengruppe das Löwendenkmal besucht. Die teilweise engen Platzverhältnisse würden wohl eine Verkehrsregelung (Parkplatzzuteilung mit Personal analog Löwenplatz) sowie eine neue Verkehrsführung (Änderung des Einbahnsystems) nötig machen. Sollte sich diese Lösung aber als umsetzbar erweisen, ist eine Adaptierung auf Gotthardstrasse und Zürichstrasse (neben Suva-Gebäude auf Höhe Kantonalbank) zu prüfen.

3. Autoparkplätze auf der Allmend teilweise umnutzen

Je nach Anspruch an die Kapazität liessen sich auf der Allmend Parkiermöglichkeiten für Cars realisieren. Die Nähe zur Autobahn sowie die gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr gewährleisten für die Reisenden ein schnelles Erreichen des Zentrums und wieder zurück, sodass keine Carfahrt ins Zentrum mehr nötig ist.

4. Mattenhof II temporär als Carparkplätze nutzen

Hier zeigt sich die gleiche Ausgangslage wie auf der Allmend, jedoch ist das Einverständnis der neuen Grundstücksbesitzer sowie der Gemeinde Kriens notwendig. 

5. Rösslimatt temporär als Carparkplätze nutzen

Solange die Grundstücksbesitzerin SBB ihr für die Rösslimatt geplantes Bauprojekt nicht realisieren kann, könnten Teile des Areals für die Parkierung von Reisebussen genutzt werden. Durch den nahen Carparkplatz Landenberg ist das Areal vielen Chauffeuren bereits bekannt.

6. Neue Carparkplätze im Lochhof

Die heute ungenutzte Fläche oberhalb der nördlichen Einfahrt des Autobahntunnels Reussport könnte bei Kapazitätsengpässen des Parkiersystems herangezogen werden. Sie liegt an der Autobahn und verfügt über eine Ein- und Ausfahrt in beide Richtungen, weshalb bis auf Signalisationsänderungen kaum bauliche Massnahmen notwendig wären. Eine Haltestelle des Bus Nr. 19 ist ebenfalls vorhanden.

Für alle Vorschläge gilt: Wo die Kapazitäten der bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel zur Weiterbeförderung von Carreisenden nicht ausreichen, sind Shuttlesysteme in Erwägung zu ziehen. Schliesslich gilt es überall, die sozialräumlichen Folgen fürs Quartier zu beachten und Widerstände aus der Bevölkerung ernst zu nehmen.

Namens der SP-/JUSO-Fraktion im Grossen Stadtrat: Mario Stübi, Luzia Vetteri und Yannick Gauch


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Über Mario Stübi:

 

Mario Stübi (*1984) ist freischaffender Redaktor. Er hat Kulturwissenschaften an der Universität Luzern studiert und vertritt die SP im Grossen Stadtrat von Luzern. Mario Stübi engagiert sich aktiv im kulturellen Leben Luzerns, unter anderem im Vorstand der SRG Luzern und der IG Kultur Luzern.

http://www.mariostuebi.ch/