das gesamte meinungsspektrum lu-wahlen.ch - Die Internet-Plattform für Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern

Spenden für Verein lu-wahlen.ch

Diese Website gefällt mir! Um weitere Beiträge darauf zu ermöglichen, unterstütze ich lu-wahlen.ch gerne mit einem Betrag ab CHF 10.-

 

 

Kolumne von Lotti Stadelmann

23.03.2011

Die Grenzen der Machbarkeit

Die Geschichte der technischen Errungenschaften und Fortschritte ist geprägt durch zahllose Irrungen und Wirrungen. Was jetzt in Japan geschehen ist, passt in diese Chronologie und zeigt abermals auf, dass neue technische Möglichkeiten bald an Grenzen stossen und zu Risiken werden können.


1912 sank das als unsinkbar geltende Passagierschiff Titanic. Die ganze Welt war geschockt: Ein so gewaltiges Schiff sinkt wegen des Zusammenstosses mit einem Eisberg. Die von Menschen gemachte Technik stiess durch ein an sich banales physikalisches Ereignis an ihre Grenzen. 

1969 betrat der erste Mensch den Mond. Alle, die einen (schwarz-weissen) Fernseher besassen, staunten am Bildschirm über eine schier unvorstellbare Leistung des Menschen und seine technischen Möglichkeiten. Wenige Jahre später wurden die Mondflüge eingestellt, ein Grund waren die enormen Kosten.

Die jüngere Geschichte der Menschheit ist durch enorme technische Fortschritte gekennzeichnet. Diese Entwicklungen haben den Menschen viele Erleichterungen gebracht. Aber der Mensch wird von der Natur und durch seine eigenen Fehler immer wieder zurückgebunden. Leidvoll müssen wir immer wieder lernen, mit den Grenzen der Machbarkeit umzugehen. Momentan durchleben wir mit den Katastrophen von Japan erneut eine solche Phase. Dort zeigen uns die Natur einerseits und der fehlbare Mensch andererseits die Grenzen der Machbarkeit. Mit sehr schmerzhaften Folgen. Der Ausgang dieser Geschehnisse und die Art der Bewältigung der Atomkatastrophe sind noch völlig offen. 

Politisches Lernen

Das grossen Leid in Japan gibt uns auch die Chance, mit Grenzen neu umgehen zu lernen und sie zu akzeptieren, Gefahren besser einzuschätzen und daraus die politischen Lehren zu ziehen. Für mich heisst das nun ganz klar, dass der Weg der atomaren Stromherstellung ein Irrweg ist. Ich teile die Meinung der SP, die schon seit vielen Jahren einen geordneten Ausstieg aus dieser gefahrvollen und sehr teuren Technologie verlangt. Es ist auch möglich, infolge von Ereignissen klüger zu werden, so wie wir es kürzlich von der FDP und der BDP gehört haben. Wenn der politische Wille wirklich vorhanden ist, so ist es realistisch, die nötige Menge Strom durch erneuerbare Energien decken zu können. Es braucht dazu auch eine effizientere und sparsamere Nutzung dieser kostbaren Energie.

Neue Wege der Machbarkeit

Schon bald wird die SP Schweiz ihre «Cleantech-Initiative» einreichen. Sie wurde vor einem Jahr gestartet und es sind bereits über 90 000 Unterschriften gesammelt. Sie verlangt, dass bis 2030 die Hälfte unserer Energieproduktion aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. Das ist ein sehr sportliches Ziel, zugegeben. Aber es ist machbar und vor allem werden so viele neue Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen. Und eine atomare Katastrophe, wie sie jetzt die Japaner durchleben müssen, ist mit Solardächern und Windrädern nicht möglich. 


Teilen & empfehlen:
Share    
Kommentare:

Keine Einträge

Kommentar verfassen:

Ins Gästebuch eintragen
CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz  

Letzte Beiträge von Lotti Stadelmann:

07.03.2011 » Lotti Stadelmann

Über Lotti Stadelmann:

Lotti Stadelmann (SP/Ruswil) kandidiert im Amt Sursee wieder als Kantonsrätin.

Hier lesen Sie bald ihren Steckbrief.