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Kolumne von Rolf T. Spörri

22.07.2019

So nicht, Herr Bundesrat Cassis

Der FDP-Aussenminister trampt von einem Fettnapf in den nächsten.


Ich schäme mich bald, Schweizer zu sein. Als ehemaliger Offizier bin ich froh, nicht mehr in der Dienstpflicht zu stehen. Sonst müsste ich wohl früher der später miterleben, wie schon bald die Finanzierung unserer Armee mittels Sponsoring sichergestellt wird.

Vorsicht: Diese «Idee» hat nichts mit der gegenwärtigen Hitzwelle zu tun. Vielmehr kommt zu diesem Schluss, wer sich überlegt, wohin es führt, «wenn das so weitergeht».

«Das»? Ja, genau: Wir sind eines der reichsten Länder der Welt und FDP-Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis meint, wir seien auf Sponsorengelder für den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Dubai und zur Eröffnung der Botschaft in Moskau angewiesen (siehe unter«Links» und «Dateien»: Medienberichte zu diesen beiden Themen).

Es darf doch nicht sein, dass wir unsere Unabhängigkeit aufgeben und die Glaubwürdigkeit unserer Neutralität aufs Spiel setzen, indem wir Sponsoring von Welt-Tabak-Konzernen wie Philipp Morris oder von Welt-Rohstoff-Konzernen wie Glencore annehmen.

So nicht, Herr Bundesrat Cassis! Sie sind Arzt und haben den hippokratischen Eid abgelegt. Sie sind gewählt vom Bundesparlament und stehen darum in der Verantwortung für unsere Gesundheit und für unser Gemeinwohl.

Spätestens, seit Sie die hochpeinliche Nummer bei Glencore in Sambia geboten haben, hätten Sie dafür sensibilisiert sein sollen, welch problematischer «Partner» Glencore ist. Sie sind dafür – berechtigterweise – öffentlich scharf kritisiert worden, haben daraus aber rein gar nichts gelernt (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Und als ehemaligem Tessiner Kantonsarzt sollte «Gesundheitsprävention» für Sie kein Fremdwort sein; sie verträgt sich nun wirklich nicht mit einer «Zusammenarbeit» der Schweizerischen Eidgenossenschaft mit Philipp Morris.

Immer mehr zeigt sich, dass Sie als FDP-Bundesrat schlicht und ergreifend eine Fehlbesetzung sind. Dies übrigens ganz im Gegensatz zu Ihrer Parteikollegin Karin Keller-Sutter.

Rolf T. Spörri, Luzern


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Über Rolf T. Spörri:

Rolf T. Spörri (* 1946) lebt in Luzern. Er ist ausgebildeter Hochbauzeichner, Primarlehrer und diplomierter Heilpädagoge. Spörri wirkte als Freiwilliger in der Entwicklungszusammenarbeit in Kathmandu (Nepal), Varanasi (Indien) und Tjachiv (Ukraine). Er ist Vater von vier erwachsenen Töchtern und eines ebenfalls erwachsenen Sohnes sowie Grossvater von acht Enkelkindern. Bis zur Pensionierung im August 2008 war Rolf T. Spörri während vieler Jahre Kleinklassenlehrer im Luzerner Maihofschulhaus. Von 1979 bis 1985 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat.