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Kolumne von Rolf T. Spörri

20.01.2024

92 Prozent aller AHV-Bezüger beziehen mehr Geld, als sie jemals einbezahlt haben

Entgegnung auf den Leserbrief in der «LZ» vom 20. Januar 2024 (Seite 20), «Zweischneidiges Schwert».


Frau Bernadette Ronca aus dem – sagen wir es so – «vornehmen» Luzerner Bellerivequartier schreibt, die 13. AHV-Rente schlecht. Sie vergisst, dass 40 Prozent der AHV-RentnerInnen keine Pensionskasse angespart haben und die 13. Rente, also die 8,3 Prozent Rentenaufbesserung dringend benötigen. Darüber stimmen wir am 3. März dank einer Volksinitiative des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes ab.

Die von Frau Ronca erwähnten «working poor», deren Löhne oft nicht abgerechnet werden, sind nicht diejenigen, die die AHV finanzieren. Es sind die gut bezahlten Boni-Verdiener. Ich erinnere an die Tatsache, dass 92 Prozent der RentnerInnen mehr AHV-Geld beziehen, als sie je einbezahlt haben. Diese Tatsache wirkt ausgleichend von reich zu arm, zu den «working poor».

Für mich ist erstaunlich, dass – offenbar mangels Argumenten – seitens der kapitalkräftigen GegnerInnen dieses Volksbegehrens stets das Wort «Giesskannenprinzip» gebraucht wird. Ist denn letztlich nicht jede Steuererleichterung dem Giesskannenprinzip geschuldet? Bei den Reichen schenkt die Steuererleichterung ein, während sie für die «working poor» bestenfalls einem Almosen gleichkommt.

Und, bitte sehr: Warum fällt es denn den Bürgerlichen in den Parlamenten sowie den Arbeitgebern so schwer, den vollen Teuerungsausgleich auszuzahlen und die Arbeitnehmenden rechtzeitig durch Reallohnerhöhungen an der gesellschaftlich erarbeiteten Wertschöpfung teilhaben zu lassen?

Ist Geiz der Recht-Schaffen(d)en das Motiv, Steuern zu reduzieren und Dividenden zu erhöhen? Darum, erst recht: 13. AHV-Rente für alle!

Rolf T. Spörri, Mitglied der Gewerkschaft VPOD Zentralschweiz, Luzern


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Über Rolf T. Spörri:

Rolf T. Spörri (* 1946) lebt in Luzern. Er ist ausgebildeter Hochbauzeichner, Primarlehrer und diplomierter Heilpädagoge. Spörri wirkte als Freiwilliger in der Entwicklungszusammenarbeit in Kathmandu (Nepal), Varanasi (Indien) und Tjachiv (Ukraine). Er ist Vater von vier erwachsenen Töchtern und eines ebenfalls erwachsenen Sohnes sowie Grossvater von acht Enkelkindern. Bis zur Pensionierung im August 2008 war Rolf T. Spörri während vieler Jahre Kleinklassenlehrer im Luzerner Maihofschulhaus. Von 1979 bis 1985 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat.