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Kolumne von Norbert Schmassmann

22.02.2011

Vom Skeptiker zum Quereinsteiger

Erst sprach vieles gegen eine Kandidatur. Doch jetzt will ich es wissen. Obschon Zweifel bleiben.


Im Moment bin ich nur nominiert. Um gewählt zu werden, braucht man bekanntlich genügend Stimmen. Ich bin für das Amt eines Kantonsrates «offen». Aber ich brauche dieses Amt nicht, um glücklich zu werden. Man darf mir die Stimme geben, aber man muss nicht.

Dass ich mich trotz erheblicher Bedenken für eine Kandidatur als Kantonsrat zur Verfügung gestellt habe, hat damit zu tun, dass ich nach einer Anfrage der CVP am Ende nicht nein gesagt habe und dass ich eigentlich auch zu denjenigen Menschen gehöre, die sich dann und wann über die Politik aufgeregt haben. Also: Warum sich nicht trotzdem als Quereinsteiger für die Politik zur Verfügung stellen? Obschon doch eigentlich so vieles dagegen spricht.

Was dürfen Sie erwarten, wenn Sie mir die Stimme geben? Die ehrliche Antwort lautet: Eigentlich nicht sonderlich viel. Denn zu versprechen, dass die «Welt» wegen meiner allfälligen Wahl besser wird, wäre vermessen. Ein Kantonsrat ist 1/120 des Ratsplenums. Versprechungen können bekanntlich nur eingehalten und umgesetzt werden, wenn sie mehrheitsfähig sind. Das ist eine Realität, die sich alle jene hinter die Ohren schreiben sollten, die etwas allzu vollmundig Versprechungen abgeben. Mit oder meine Wahl kommt der Tiefbahnhof Luzern nicht rascher. Und auch die Steuern werden nicht massiv sinken...

Was ich aber im Falle einer Wahl versprechen kann, ist die Befolgung einer bestimmten Kultur im Umgang mit politisch Gleichgesinnten und politischen Gegnern. Ich bin für Einbezug und den Respekt vor anderen Meinungen. Ich bin für Fairness im Umgang. Ich suche auch nach Verbündeten – auch in anderen politischen Lagern. Es braucht den Dialog mit Andersdenkenden. Niemand hat die Wahrheit gepachtet – auch die eigene Partei nicht.

Von meiner Herkunft und meiner Überzeugung her bezeichne ich mich als bürgerlich, gleichzeitig aber auch als öko- und sozialliberal. Im Einzelfall geht es immer um die – möglichst effiziente – Lösung anstehender Probleme. Die Leute wollen Resultate, schätzen den sparsamen Umgang mit Steuermitteln und haben genug von end- und ergebnislosen Diskussionen. Es gibt aber auch Situationen, in denen man sagen muss, dass ein bestimmtes Projekt zwar wünschbar wäre, jedoch angesichts der (finanziellen) Möglichkeiten nicht realisierbar ist. In solchen Fällen muss man den Mut haben, dies auch zu sagen. Diesen Mut glaube ich zu haben.


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Über Norbert Schmassmann:

Norbert Schmassmann (*1956 / CVP / Luzern) ist Bürger von Basel und Buckten (BL), in Basel aufgewachsen, hat Wirtschaftswissenschaften studiert (Dr. rer. pol.) und ist seit 1996 Direktor der VBL. Er ist Vater dreier erwachsener Kinder.

Für den Kantonsrat, in den er erstmals im April 2011 gewählt worden ist, hatte Norbert Schmassmann kandidiert, «weil ich dafür angefragt worden bin und glaube, mich sinnvoll in die kantonale Politik einbringen zu können.» 2015 und 2019 ist er wieder gewählt worden.

Seine Kernthemen sind die Verkehrs- und die Finanzpolitik.

http://www.vbl.ch