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Kolumne von Norbert Schmassmann

21.02.2011

«Willst du dir das wirklich antun?»

Unlängst sagte mir ein Berufskollege: «Ich bin erschrocken, als ich von deiner Kandidatur für den Kantonsrat las! Was machst du, falls du wirklich gewählt würdest?»


Auch ich weiss: Politik hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht den besten Ruf. Man schimpft oft über die Politikerinnen und Politiker. Die gleichen Leute, die Kritik an den politischen Amtsträgern üben, sind aber in der Regel nicht bereit, sich für solche Ämter zur Verfügung zu stellen.

Ich selbst war Jahrzehnte lang parteilos. In meiner beruflichen Arbeit – ich bin nunmehr seit 24 Jahren in der Branche des öffentlichen Verkehrs tätig – musste und muss ich immer politisch mitdenken. Was ist realistisch? Was ist finanzierbar? Luftschlösser muss man sich abschminken. Man wird immer wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Und das ist gut so. Denn die Wünsche sind immer grösser als das, was am Schluss umsetz- und machbar ist.

Was mich in der Politik stört, sind folgende Punkte:

  1. Das kurzfristige Denken in vierjährigen Legislaturperioden. Viele Probleme – sei es in der Raumordnungs-, in der Umwelt- oder in der Verkehrspolitik – sind nur langfristig zu lösen.
  2. Nicht einhaltbare Versprechungen. Vor den Wahlen werden Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten werden (können). Diejenigen, welche genau solche Versprechungen abgeben, wissen es oft selbst am besten. Aber Versprechungen tönen gut. Und die Wählerinnen und Wähler vergessen oft schnell genug, was alles versprochen worden ist. Ich selbst nehme Versprechungen nicht so ernst. Es zählen nur die Resultate.
  3. Der Hick-hack im politischen Tag. Oft sind politische Debatten darauf ausgerichtet, dass es Gewinner und Verlierer gibt. Man will wahrgenommen werden. Die Medien sollen darüber berichten. Hick-hack bringt Einschaltquoten, seriöse Knochenarbeit in Kommissionen nicht. Das ist schade.
  4. Die Profilierungssucht. Gewisse Politikerinnen und Politiker fallen durch eine Vielzahl von (unnötigen) politischen Vorstössen auf. Diese halten die Verwaltung auf Trab und verteuern den Verwaltungsapparat. Um wirklich etwas zu bewegen, gilt hier vielleicht der bekannte Grundsatz: «Weniger ist mehr».

Eigentlich gäbe es für mich zahlreiche Gründe, nicht in die Politik einzusteigen. 

Hier verrate ich Ihnen bald mehr darüber, warum ich trotzdem kandidiere.


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Über Norbert Schmassmann:

Norbert Schmassmann (*1956 / CVP / Luzern) ist Bürger von Basel und Buckten (BL), in Basel aufgewachsen, hat Wirtschaftswissenschaften studiert (Dr. rer. pol.) und ist seit 1996 Direktor der VBL. Er ist Vater dreier erwachsener Kinder.

Für den Kantonsrat, in den er erstmals im April 2011 gewählt worden ist, hatte Norbert Schmassmann kandidiert, «weil ich dafür angefragt worden bin und glaube, mich sinnvoll in die kantonale Politik einbringen zu können.» 2015 und 2019 ist er wieder gewählt worden.

Seine Kernthemen sind die Verkehrs- und die Finanzpolitik.

http://www.vbl.ch