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Kolumne von Stefan Roth

14.04.2016

Die Stadt ehrt ihren Ehrenbürger Hans Erni mit einem Weg am Quai

Heute Donnerstag (14. April) ist in Luzern der Hans Erni-Weg eröffnet worden. Damit ehrt die Stadt ihren Ehrenbürger und einen ihrer grössten Söhne, verstorben vor einem Jahr im biblischen Alter von 106 Jahren. Stadtpräsident Stefan Roth hielt eine Rede, die hier zu lesen ist. Der Hans Erni-Weg liegt am Quai, nahe beim Verkehrshaus, das Hans Erni zeit seines Lebens so sehr gefördert hatte.


Witwe Doris Erni und Altstadtpräsident Urs W. Studer.

Stadtpräsident Stefan Roth hielt zur Eröffnung des Erni-Weges und der Enthüllung der Erni-Skulptur eine Rede.

Auch Erni-Enkel Noah (rechts) sprach über seinen Grossvater (siehe unter «In Verbindung stehende Artikel»).

Hippomenes und Atalante als Paar am Quai.

Vor dem Hans Erni-Museum steht eine fast gleiche Skulptur.

26. Juli 2013: Hans und Doris Erni an der Feier, welche das Verkehrshaus zu Ehren seines Gründers Alfred Waldis ausgerichtet hat. Mit Alfred und Lily Waldis waren die Ernis während Jahrzehnten eng befreundet.

Bilder: Herbert Fischer

Sehr geschätzte Frau Erni
Sehr geehrte Familie Erni, liebe Angehörige von Hans Erni selig
Sehr geehrte Gäste
Liebe Luzernerinnen und Luzerner

Nachdem Sie von diesen Alphornklängen verzaubert worden sind, heisse auch ich Sie zu dieser Einweihungsfeier willkommen. Ich danke Ihnen im Namen des Stadtrates, dass Sie unserer Einladung, respektive der Einladung von der Familie Erni gefolgt sind.

Danken will ich auch Hanspeter Wigger für seine musikalische Begrüssung. Er ist sowohl als Trompeter in klassischen Ensembles als auch als Volksmusiker aktiv. Ihre Klänge haben uns in die richtige feierliche Stimmung versetzt.

Die Stadt Luzern ehrt heute ihren Ehrenbürger Hans Erni mit einer Ortsbezeichnung. Hans Erni hat in Luzern seine Spuren hinterlassen. Und wie! Er ist vermutlich der am häufigsten mit Auszeichnungen bedachte Stadtbürger. Einige Jahre lang war er auch der älteste. Einer der berühmtesten ist er sowieso.

Hans Ernis künstlerisches Oeuvre ist schlichtweg überwältigend. Es ist kolossal. Was dieser Mann in seinem Leben geschaffen hat! Fabelhaft. Die Menge mag beeindrucken. Sie ist selbstverständlich auch der aussergewöhnlich langen Schaffenszeit von acht Jahrzehnten zu verdanken.

Das Landibild aus dem Jahr 1939 ist leider nicht erhalten geblieben, bei den enormen Ausmassen wäre das auch schwierig gewesen. 75 Jahre später hat Hans Erni, zum 75-jährigen Bestehen der Stanser Flugzeugwerke, ein Jubiläumsflugzeug gestaltet. Dazwischen entstanden tausende Handskizzen, Mosaike, Bronzegiessereien, Öl- und Acrylgemälde, Wandteppiche, Freskos, Drucke usw.

Das imponierende Schaffen des Malers, Grafikers und Bildhauers Hans Erni ist weniger wegen seiner Fülle oder den vielfältigen Techniken Achtung gebietend. Es ist die Kraft, die aus den Werken spricht. Und gleichzeitig die Grazie. Hans Erni war ein grosser Künstler und ein grossartiger Mensch.

Die Stadt Luzern ehrte Hans Erni 1967 mit dem Kunstpreis, 1984 mit der Ehrennadel, 2004 mit dem Ehrenbürgerrecht. Das Kunstmuseum Luzern zeigte 2010 eine grosse Retrospektive seines Schaffens.

Auch ausserhalb Luzerns wurde Hans Erni, respektive sein Werk geschätzt. Einige Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit: Die französische Stadt St. Paul-de-Vence zeichnet ihn 2005 mit der «Médaille de la Cité» für sein Lebenswerk aus; 2008 erhielt er den Schweizer LifeTimeAward; 2009 wurde sein Schaffen zu Gunsten der Schweizer Philatelie mit der Goldenen Taube geehrt.

Während er die erwähnten Ehrungen alle selbst in Empfang nehmen konnte, verneigen wir uns heute postum vor Hans Erni.

In Würdigung seiner grossen Leistungen zum Wohle der Stadt Luzern bezeichnen wir diesen Abschnitt des Quais als Hans Erni-Quai. Es ist ein sehr passender Ort: Zum einen auf dem Weg zum Hans Erni Museum gelegen, zum anderen lässt die Sicht über den See in die Berge die belebende Energie der eindrücklichen Natur spürbar werden. Das kennen wir aus vielen von seinen Werken.

Passend ist der Ort auch, weil Hans Erni ein sportbegeisterter Mann gewesen war. Ich weiss nicht, wie viele Leute schon hier vorbei gejoggt sind. Ich bin sicher, Hans Erni wäre sehr glücklich, dass er diesem Ort in Luzern seinen Namen geben darf. Seine Freude an der sportlichen Betätigung, der körperlichen Leistung ist aus vielen seiner Werke erkennbar. Auch die Skulptur, die von heute an diesen Platz schmücken wird, ist davon beseelt.

Denn die Familie Erni hat der Stadt eine Skulptur geschenkt, die wir heute enthüllen dürfen. Sie passt sehr schön hierher, ans Wasser, an den Spazier- oder Joggingweg.

Hippomenes, der mutige Jüngling, hat das Herz von Atalante wörtlich im Sturm erobert, genau genommen im Wettlauf. Er hat die schnellste Läuferin durch eine kleine List besiegt. Aus den beiden ist ein Liebespaar geworden. Aber, wie in der griechischen Mythologie oft, haben sie das Glück nicht lange geniessen können.

Im Namen der Stadtbevölkerung bedanke ich mich vielmals bei der Familie Erni für das tolle Geschenk. Es wird Einheimische und Gäste erfreuen. Weil bei uns keine eifersüchtigen Göttinnen mehr regieren, werden wir das Glück der beiden Laufenden ganz lange geniessen können.

Stefan Roth, Stadtpräsident von Luzern 

Siehe auch unter «In Verbindung stehende Artikel».

Spätestens am Freitagnachmittag (15. April) folgen hier Bilder über diesen Event.


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Über Stefan Roth:

Stefan Roth (CVP) ist seit anfangs 2010 Finanzdirektor und seit Sommer 2012 zugleich Stadtpräsident von Luzern.