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Kolumne von Giorgio Pardini

27.05.2012

Aus Respekt vor dem Verkaufspersonal: Nein zu längeren Ladenöffnungszeiten

Die Luzerner Stimmbevölkerung sprach sich in der Vergangenheit stets gegen die weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten aus. Trotzdem beschloss die Mehrheit des Kantonsrates eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten am Wochenende und vor Feiertagen. Am 17. Juni haben wir es in der Hand, diese Zwängerei zu stoppen.


Da jeder Franken nur einmal ausgegeben werden kann, schaffen längere Ladenöffnungszeiten aber keine neuen Stellen, sondern bedeuten mehr Stress und eine Verwilderung der Arbeitsbedingungen für das Verkaufspersonal. Die Verkäuferinnen und Verkäufer leiden bereits heute unter erschwerten Arbeitsbedingungen. 

Einen Gesamtarbeitsvertrag für den gesamten Detailhandel gibt es nicht. Durch eine Erweiterung der Ladenöffnungszeiten würden sich die Arbeitsbedingungen für das Verkaufspersonal weiter verschlechtern. Insbesondere die  Arbeit auf Abruf würde zunehmen, was sich allgemein auf die Arbeitsbedingungen zusätzlich negativ auswirkt. Über 90 Prozent des Verkaufspersonals lehnt deshalb eine Ausdehnung der Öffnungszeiten klar ab. 

Wer Tag für Tag die Kundschaft fachgerecht und freundlich bedient, hat  Anspruch auf Respekt. Diesen Respekt können wir bezeugen, indem wir uns klar gegen eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten aussprechen. 

Längere Ladenöffnungszeiten bedrohen auch die Existenz der Dorf- und Quartierlädden – was zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führt. Die Kundschaft will aber eine Vielfalt an Einkaufmöglichkeiten und nicht nur bei grossen Ladenketten mit möglichst langen Öffnungszeiten einkaufen. 

Die Abstimmungsvorlage vom 17. Juni dient bloss als Türöffner für weitere Liberalisierungsschritte.

Es soll der Eindruck von nur «kleinen Schritten» erweckt werden; es werden uns «Ausnahmen» angeboten, die aber zur Regel würden: Hier eine Stunde mehr, dort ein Abendverkauf mehr und letztlich soll 24 Stunden pro Tag und auch sonntags dem Konsum gehuldigt werden. 

Diese Salamitaktik ist zu verurteilen. Deshalb engagieren sich die Ladenbesitzer wie auch das betroffene Verkaufspersonal und die Gewerkschaften gemeinsam: Sie alle sagen Nein zur Schwächung des Detailhandels, zu schlechteren Arbeitsbedingungen für das Personal und Nein zur Zwängerei der Total-Liberalisierer.

Giorgio Pardini, Präsident Luzerner Gewerkschaftsbund (LGB) und SP-Kantonsrat, Luzern 


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Über Giorgio Pardini:

SP-Kantonsrat Giorgio Pardini (*1958/SP/Luzern) ist Präsident des Luzerner Gewerkschaftsbundes (LGB). 

giorgiopardini.ch

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