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Kolumne von Beat Murer

07.11.2016

Herbsttagung der SeniorInnen in der SP formuliert Forderungen an den ÖV und den öffentlichen Raum (1)

«SP60+» heisst der Zusammenschluss aktiver ältererer GenossInnen in der SP. Am Samstag hielt sie in Luzern ihre


Hier folgen Bildlegenden.

Bilder: Herbert Fischer

Mobil zu sein ist ein Grundbedürfnis des Menschen, Mobilität hat zwei verschiedene Ausprägungen: Motorisierte Mobilität und Fortbewegung aus eigener Kraft/Fussverkehr +Velo. Es war das Ziel der Herbsttagung 2016 eine umweltverträgliche und menschenfreundliche Mobilität im öffentlichen Raum mit den Mitgliedern von SP60+ zu fördern und zu fordern.

Gleich zu Beginn überbrachte Beat Züsli, Stadtpräsident von Luzern, die Grüsse der Stadtbehörden. Diesen Begrüssungswünschen schloss sich David Roth, Präsident der SP des Kantons Luzern, an. 

Beide wiesen auf die enormen Probleme hin, die der Gesamtverkehr zunehmend in Stadt und Kanton Luzern mit sich bringe, da ja die gesamte Verkehrsfläche nicht unbegrenzt ausbaubar sei und sozusagen zwischen Auto, Velo und Fussgängern ein stetiger «Klassenkampf» bestehe. In diesem Zusammenhang besteht in der Stadt Luzern ein «Reglement für eine nachhaltige städtische Mobilität». Dieses Reglement schreibt vor, dass Mehrverkehr über ÖV, Velo und Fussverkehr abgewickelt werden muss.

In Diskussionsbeiträgen von Caroline Beglinger, Co-Geschäftsleiterin VCS Schweiz und Thomas Hardegger, Nationalrat (SP / ZH)  und Präsident Fussverkehr wurden deutliche Hinweise und Akzente gesetzt: Wichtig sei es, so Beglinger, dass alle Menschen, ob jung oder alt, ihre Mobilität in Würde im öffentlichen Raum abwickeln dürfen. Auch ältere Menschen bleiben in ihrem Herzen Nomaden und leben gerne ihre Autonomie, möchten gerne aktiv und gesellig bleiben und bevorzugen es, möglichst lange mobil zu sein. Allerdings schlägt sich die Verwundbarkeit älterer Menschen in den Statistiken nieder, was besondere Massnahmen für alle Verkehrsteilnehmer erfordere.

Für Nationalrat Thomas Hardegger als Präsident des Fussverkehrs Schweiz (????) stellt sich die Frage, wo es im öffentlichen Verkehr «hapere» und wie die Konflikte zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern angegangen werden können. Sichere und direkte Fusswegverbindungen seien die Voraussetzung für die Wohnqualität in den Quartieren und Ortszentren. Zudem sei jede Nutzerin und jeder Nutzer des öffentlichen Verkehrs auf gute Zugänge angewiesen. Diese Erkenntnis habe sich noch nicht in allen Gemeinden durchgesetzt, gerade in den Agglomeration gäbe es «noch viel zu tun». Hier auf allen politischen Ebenen mitzuhelfen, sei eine grosse Motivation für die Mitarbeit bei «Fussverkehr Schweiz». So haben sich verschiedene Regionalgruppen gebildet, die zusammen mit Behörden und dem ASTRA (Bundesamt für Strassen) in Bern laufend Lösungen erarbeiten, welche sämtlichen Verkehrsteilnehmern, unter anderem auch den älteren Leuten zugutekommen. Grundsätzlich erwähnte Hardegger Merkpunkte zur Fortbewegung per Fuss: Gehen sei «genetisch geprägt, günstig, gesund, grün, gemütlich gemeinschaftsfördernd und gefahrlos». Mit der Verdichtung des Gesamtverkehrs wachsen zugleich die Konflikte zwischen Fussgängern und Velofahrern. Deshalb sollen für den öffentlichen Raum mehr Ressourcen geschaffen werden, zugleich müsse die Innerortsgeschwindigkeit reduziert, die Schaffung einer genügenden Anzahl von Fussgängerstreifen vorangetrieben und Velo- und Fussverkehr möglichst getrennt werden. Es dürfe nicht sein, dass, um mehr Platz für Autos zu schaffen, die Velostreifen auf die Fussgängerzonen verlagert werden.

Weitere Referenten wie Stadtrat Adrian Borgula und Norbert Schmassmann, Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL), konnten sich diesen Vorschlägen weitgehend anschliessen, jedoch aus je eigener unterschiedlicher Perspektive. Durch eine Vertreterin von SP60+ aus Genf wurde der öffentliche Raum ins Zentrum der Diskussion gerückt: Der freie, zugängliche Raum als Begegnungs- und Lebenszone zwischen Jung und Alt darf trotz baulicher Verdichtung nicht verkleinert werden:

Als Schluss verabschiedete die Herbsttagung vn SP60+ enen konkreten Katalog von Forderungen und Massnahmen, die nun an die Behörden des Bunds und der einzelnen Kantone weitergeleitet werden 

Thomas Grünwald, Luzern

Siehe auch unter «In Verbindung stehende Artikel»: Weitere Bilder von der heutigen Tagung von SP60+.


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Über Beat Murer:

Beat Murer (*1949) ist in Luzern aufgewachsen, wo er nach dem Besuch der Zentralschweizerischen Verkehrsschule 23 Jahre bei den SBB diverse Funktionen - vom Betriebsdisponenten bis zum Liegenschaftsverwalter - ausübte. Als Weiterbildungen besuchte er den Verwaltungskurs für Luzernische Verwaltungsbeamte und den SVIT-Fachkurs für Immobilientreuhänder.

Bis zu seiner Pensionierung im Frühjahr 2011 leitete er 17 Jahre das Ressort  Wahlen und Abstimmungen der Stadt Luzern. Dies beinhaltete unter anderem die Organisation und Durchführung sämtlicher eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Wahlen sowie diejenigen der katholischen und reformierten Kirchgemeinden. Zudem war er dort bis 2010 für die Prüfung von Initiativen/Referenden/Volksmotionen zuständig. 1990 bis 1992 vertrat er die SP im Grossen Stadtrat und von 1998-2006 war Beat Murer Mitglied des Grossen Kirchenrates der Katholischen Kirche Stadt Luzern.

Beat Murer kandidierte für die glp 2012 als Grossstadtrat.

Sein Motiv, bei lu-wahlen.ch als Kolumnist mitzuwirken: «Ich will so mithelfen, dass verantwortungsbewusste politische Diskurse möglich werden.»