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Kolumne von Sarah Müller

27.03.2011

Reformitis der Volksschule muss gestoppt werden

Ich bin Studentin an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) und kenne dadurch die Situation der Schule sehr gut. Die vielen Reformen, die im Bildungsbereich in letzter Zeit durchgeführt wurden, müssen ein Ende nehmen: Unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen.


Ohne die Wirkung eines einzelnen Projektes abzuwarten,  werden munter die nächsten Reformprojekte gestartet, was nicht nur für die Schüler zur Belastung wird, sondern auch den Eltern und vielen Lehrern langsam auf die Nerven geht. Durch diese ständigen Reformen sind die Schüler meines Wissens nicht gescheiter geworden - im Gegenteil, eher verunsichert. Das einzige was hier sicher ist, sind die Mehrausgaben, welche die ständigen Reformen mit sich bringen. Unsere Kinder brauchen wieder Strukturen und eine gesunde Basis! 

Kein Schulzwang für Vierjährige

Der wichtigste Lehrmeister, vor allem in den ersten Lebensjahren, ist die Familie. Ein Kind sollte noch Kind sein können und die wichtigsten Jahre zu Hause in der Familie verbringen dürfen. Auch kennen die Eltern ihr Kind am besten und wissen, wann der geeignete Zeitpunkt für dessen Einschulung ist. Ich bin absolut gegen einen Schulzwang für Vierjährige, da sich dieses Modell keinesfalls  am Kindeswohl orientiert und eine Bevormundung derjenigen Eltern ist, denen es viel bedeutet, ihre Kinder noch selber erziehen zu können und die ihren Kindern im geborgenen familiären Rahmen eine gesunde Basis mit auf den Weg geben möchten. 

«Schwiizerdütsch» im Kindergarten

Diejenigen, welche das Gefühl haben, im Kindergarten Hochdeutsch zu sprechen sei zeitgemäss und mache die Kinder schlauer, liegen gemäss verschiedenen Studien falsch. Dialekt sprechen macht nicht dumm, sondern gescheit. Forscher sagen, dass der Dialekt eine eigenständige Sprache ist und sich ein Kind besser auszudrücken lernt, wenn es Mundart gebrauchen kann. 

Das wirke sich später wiederum auf den leichteren Erwerb der Fremdsprachen aus. Je besser sich ein Kind in Mundart auszudrücken vermag, desto leichter wird es dies später auch in Hochdeutsch oder anderen Fremdsprachen können. Diejenigen welche behaupten, Hochdeutsch im Kindergarten helfe mit, dass Ausländerkinder besser integriert werden können, verwechseln theoretische Annahmen mit der Praxis. Kinder aus dem Ausland, die Mundart sprechen, finden in der Regel schneller Anschluss zu den einheimischen Kindern, als solche, die Hochdeutsch sprechen. Mundart ist ein Bestandteil unserer Kultur, der wir Sorge tragen müssen.

In der Schweiz können 16 Prozent der Bevölkerung kaum lesen und schreiben

Ausserdem erhalten wir mit Schweizerdeutsch im Kindergarten gleich noch einen weiteren Vorteil: Fremdsprachen sollen durch Mundart einfacher zu lernen sein. So können wir uns in den ersten Schuljahren wieder vermehrt dem Lesen, Schreiben und Rechnen zuwenden. Fremdsprachen können wir auch noch später einfach erlernen. Wenn wir bedenken, dass 16 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz nicht ausreichend lesen und schreiben können, dann wissen wir wo die Prioritäten zu setzen sind!


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Über Sarah Müller:

Sarah Müller (SVP/Geiss) kandidiert im Amt Willisau als Kantonsrätin.

Hier folgt bald ihr Steckbrief.