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Kolumne von Markus Mächler

19.02.2023

Die Raumplanung kann und muss viel entschärfen

Schon bald wird die Schweiz neun Millionen Einwohner haben. Davor fürchten sich viele: hohe Zuwanderungsraten, ungenügende Infrastrukturen, Wohnungsnot, Druck auf Natur und Umwelt, undsoweiter. Es ist aber nicht alles schlecht am Wachstum der Gesellschaft.


Bild: Herbert Fischer

Arbeitskräfte sind nahezu in allen Berufen gesucht. Unsere Wirtschaft und unser Wohlstand können damit einigermassen gehalten werden. Mehr Menschen kaufen bei uns ein. Mehr Arbeitende bezahlen auch mehr in unsere Sozialwerke ein. Es liegt auf der Hand, dass ein Zuwanderungsstopp kaum Fortschritt bedeuten würde – eher denn Stillstand oder gar Rückschritt!

Aber klar, die Zuwanderung zeigt ungewollte, ärgerliche Nebenaspekte: Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum, Verkehrsflächen, Ackerflächen, der Energieverbrauch steigt, undsoweiter. Zur Lösung gibt es verschiedene Ansätze – einer aber ist umfassend und nachhaltig: die Raumplanung kann mit dem Bevölkerungswachstum so umgehen, dass die negativen Aspekte nicht aus dem Ruder laufen!

Es geht darum, dass in den bestehenden Bauzonen mehr Menschen leben können. Es gibt noch viele Flächen, welche schlecht ausgenützt sind und mehr Nutzung aufnehmen könnten. Mehr Flächen einzuzonen haben wir uns mit der Volksabstimmung per 2014 verboten. Also ist deutlich mehr Dichte zuzulassen. Die Planer und die Eigentümer sind aktuell daran, solche (nicht immer einfache) Projekte so zu entwickeln. Diese können wertvolle Räume bilden, sind gut zu nutzen und sehen schön aus – und lösen dazu keinen Dichtestress aus! Klar, es braucht auch die Bereitschaft der ansässigen Bevölkerung, solche Projekte zuzulassen.

Und was bisher sträflich vernachlässigt wurde: Wir alle sollten uns überlegen, wie wir mit unseren Mobilitätsbedürfnissen umgehen. Wenn wir den Arbeitsplatz, die Schule, den Coiffeur, die Ärztin, die Quartierbeiz, die Einkaufsmöglichkeit, das Fitnesscenter undsoweiter in Gehdistanz vom Wohnort hätten, wären Strassen, Busse und Bahn sehr viel weniger überlastet! Schön ist auch, wenn Freiräume (Wald, Gewässer, Spielplatz, Sportplatz usw.) rasch erreichbar sind. Wir hätten sogar mehr Frei- und viel weniger Reisezeit.

Damit ist die Raumplanung in der Pflicht. In den Gemeinden und Quartieren müssen neue Aspekte der Nutzungsplanungen angedacht und umgesetzt werden. Damit das, was wir im Alltag brauchen, in kurzer Zeit (und möglichst zu Fuss) erreichbar ist, werden viele Nutzungsplanungen angepasst werden müssen.

Dies liegt fast immer in der Kompetenz der Gemeinden (Fachkommissionen, Gemeinderäte). Auch beim kantonalen Richtplan müssen neue Aspekte einfliessen. Dann kann das Zusammenrücken des Wohnraums und des Arbeitsplatzes zugelassen und umgesetzt werden. Das Pendeln zur Arbeit sollte möglichst unterlassen werden. Wenn wir das machen, bleibt unser Leben auch mit der angesagten Zuwanderung noch immer sehr lebenswert. Ja, es könnte sich sogar noch etwas entschleunigen und damit verbessern.

Wir sind 2023 in einem Wahljahr (Kanton und Bund), 2024 in den Gemeinden: Geben Sie Personen Ihre Stimme, welche eine zukunftsfähige Raumplanung unterstützen wollen.

Markus Mächler, Architekt und Raumplaner, alt Grossstadtrat CVP (heute: Die Mitte), Kandidat Kantonsrat Liste 20 im Wahlkreis Luzern-Stadt, Luzern


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Über Markus Mächler:

Geboren 1953, Bürger von Luzern, wo er auch wohnt. Architekt HTL SIA, Raumplaner FSU. In diesen beiden Funktionen ist er heute beruflich tätig. CVP-Grossstadtrat von 2000 bis 2016, 2002 bis 2011 Fraktionschef. Früherer Präsident der Verkehrskommission der Stadt Luzern.

Markus Mächler kandidiert am 2. April 2023 im Wahlkreis Luzern-Stadt auf Liste 20 für den Kantonsrat.

Er sagt:

«Zahlbarer Wohnraum und die Erreichbarkeit sind für mich zentrale Anliegen der Stadt für Bewohner, Arbeitsplätze und Freizeitangebote.»

Als ehemaliger Präsident der SBL Wohnbaugenossenschaft Luzern (heute etwa 500 Wohnungen, weitere 100 sind gegenwärtig an der Stadtgrenze zu Adligenswil in Planung) interessieren ihn speziell die Anliegen der Wohnbevölkerung (Quartierleben, Verkehrsverhältnisse, Stadtraumgestaltung und dergleichen). Er unterstützt die Bemühungen der Agglomeration (und speziell der Stadt) im Bereich des zahlbaren Wohnraums. Als ehemaliger Präsident von Borba Luzern unterstützt er speziell «die vielfältigen Herausforderungen der Sportvereine und -verbände.»

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