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Kolumne von Priska Lorenz

24.03.2011

Gleichstellungspolitik geht auch Heteros an!

In den letzten Tagen haben die homophoben Äusserungen von Emil Grabherr, Prä-sident der SVP im Wahlkreis Luzern-Land, die Gleichstellung der verschiedenen se-xuellen Orientierungen wieder aufs Tapet gebracht.


Die Aussage von Grabherr im «SVP-Kurier», Schwule liessen sich in drei Gruppen (in Partnerschaft lebend, Prostituierte und «Bubenschänder») einteilen, ist inakzeptabel. Einem schwulen Single bleibt nach der Logik Grabherrs also nur Prostitution oder Pädosexualität. Letzteres ist unbestritten zu verurteilen und muss konsequent verfolgt werden – hat aber gar nichts mit Homosexualität zu tun. Einmal mehr betreibt die SVP mit der Diffamierung von Minderheiten Wahlkampf.

Nebst Zeitungsberichten über die Äusserungen von Grabherr und unzähligen Kommentaren auf Onlinemedien wurden auch hier auf lu-wahlen.ch zwei Texte dazu veröffentlicht. Doch sollte uns zu denken geben, dass beide Leserbriefe von bekennenden Schwulen stammen. Ist denn nun die Gleichstellungspolitik nur Sache von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen? Sicherlich nicht, deshalb schreibe ich hier als bekennende Heterosexuelle über das Thema.

Schwule noch immer nicht überall gleich behandelt

Unsere Gesellschaft ist, trotz der gesetzlichen Möglichkeit zur registrierten Partnerschaft, weit von einer echten Gleichstellung der sexuellen Orientierungen entfernt. «Schwul» ist ein weit verbreitetes Schimpfwort, Klischees und Witze über Homosexuelle werden herumgeboten und unzählige Köpfe drehen sich nach homosexuellen Paaren um. Nebst den noch vorhandenen Ungleichbehandlungen auf dem Papier (zum Beispiel Blutspendeverbot für schwule Männer, undsoweiter) findet die Diskriminierung von Homosexuellen vor allem in Köpfen statt – und zwar in heterosexuellen Köpfen!

Solche Diskriminierungen werden von Emil Grabherr geschürt und gefördert. Um diese zu überwinden und echte Gleichberechtigung zu erreichen, braucht es also nicht nur engagierte Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle sondern auch Heteros.


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Über Priska Lorenz:

Priska Lorenz (SP/Grosswangen) ist im April 2011 im Wahlkreis Sursee als Kantonsrätin wieder gewählt worden.