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Kolumne von Samuel Kneubühler

09.03.2011

Parteien-Slogans in Fastfood-Deutsch

Der Werbetexter Ronald Joho kritisierte in seinem Gastbeitrag vom 1. März 2011 auf lu-wahlen.ch («Flau, lau, wer?») die fehlende Präsenz der Parteien im Vor-Wahlkampf und ihre nichtssaussagende Parolen.


Ich frage mich, worin der Sinn für eine bereits mehr oder weniger etablierte Partei bestehen soll, bereits im Vorwahlkampf aktiv zu sein, wenn deren Positionen eh schon längst bekannt sind. Natürlich muss man auf die eigene(n) Liste(n) aufmerksam machen, Botschaften transportieren und zum Wählen animieren. Doch genau hier fehlt es in diesem Wahlkampf besonders.

Die Parteien arbeiten mit simplen Slogans, statt Inhalte zu liefern. Ich finde, unter einem Wahlspruch sollte man sich etwas vorstellen – ja, bildlich – können. Leere Phrasen zu dreschen trägt nichts zur eigenen Meinungsbildungen bei. Denn ein guter Wahlspruch sollte verständlich, aussagekräftig und begreifbar sein. Leider lassen sich viele Wählerinnen und Wähler von Slogans blenden und wählen Parteien, die damit nichts aussagen. «Tiefe Steuern und mehr Arbeitsplätze - aus Liebe zu Luzern» (von der FDP), «Luzerner wählen CVP», «für Schweizer Werte» (SVP) sind solche Beispiele.

Welche Schweiz genau liebt die FDP?

Dass die Schweiz wieder bewusster beworben wird, finde ich nicht schlecht. Aber worin besteht denn Eure Liebe zu Luzern, zur Schweiz, liebe FDP.Die Liberalen? Wer auch jene FDP-Botschaften liest, die zusammen mit diesem Slogan verbreitet werden, muss lachen: Für uns Linke sind soziale Gerechtigkeit, Offenheit gegenüber Anderen, aber auch Arbeitsplatzsicherheit und eine solidarische Gesellschaft die Stützpfeiler unseres Landes. Nur tiefe Steuern zu fordern, wie die FDP, zielt genau darauf nicht ab. Was nicht weiter erstaunt, denn die Sozialliberalen in der FDP sind längst Mangelware.

Warum sollen Luzerner die CVP wählen? Soll ich mir mittels dieses Slogans vorstellen können, was diese Partei für meinen Kanton leistet? Und was will mir die SP mit «Gemeinsam vorwärts» sagen? Oder was heisst «Grün und liberal – die gute Wahl»? 

Ich für mich weiss zwar einigermassen, was die Parteien wollen und machen, doch wissen es auch die Parteilosen und die Nichtwählenden? Und erst recht: Erfahren sie es mit solchen Floskeln, einer Art Fastfood?


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Über Samuel Kneubühler:

Samuel Kneubühler (* 1988 / Junge Grüne / Luzern) hat am 10. Januar 2011 als Kantonsrat kandidiert, ist aber nicht gewählt worden. Er hat im Herbst 2011 die Ausbildung an der Hochschule für Soziale Arbeit in Luzern begonnen.

Samuel Kneubühler kandidiert am 6. Mai 2012 für das Luzerner Stadtparlament.