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Kolumne von Manuela Jost

05.04.2011

LUKB-Aktien: Risiko oder Sicherheit?

Soll Luzern Mehrheitsaktionär der Luzerner Kantonalbank (LUKB) bleiben oder nicht? Es gibt Politiker, die greifen gar zum Mittel des parlamentarischen Vorstoss, um dies noch ganz kurz vor dem Wahlsonntag zu thematisieren. Ob die Idee reif ist, bleibt nebensächlich. Hauptsache, man spricht davon.


Argumentiert wird für den Verkauf mit handfesten Zahlen. Denn seine LUKB-Aktien brächten dem Kanton auf einmal sehr viel Geld; Einnahmen, die für teure Investitionsprojekte verwendet werden könnten. Dies mag auf den ersten Blick einleuchten. Doch Zahlen alleine sind hier nicht Argumente genug für den Aktienverkauf. Das wissen auch jene Ökonomen, deren Expertenmeinungen gerne zitiert werden. Deshalb sagen sie vor allem, es sei nicht Kernaufgabe des Staates eine Bank zu betreiben. Dies entspricht zwar der reinen Lehre. Doch wenn allein diese Optik gewählt wird, gehen andere, ebenfalls wichtige Aspekte unter: Geschichte und Tradition, Kultur und Werte. Die LUKB hat nämlich eine lange Tradition – seit 1850. Sie ist ein verlässlicher Partner für kleine und mittlere Unternehmen im Kanton Luzern. Sie ist stark verankert im Wirtschaftsstandort Luzern. 

Jeder Verkauf von Aktien braucht auch einen Käufer. Dafür kämen fast nur grosse Finanzinstitute in Frage. Sofern diese ein Aktienpaket überhaupt kaufen wollten, müssten die folgenden Fragen gestellt werden: 

. Was würde dies für die Verankerung der LUKB in der Region bedeuten? 

. Was würde dies für unsere Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bedeuten? 

. Was hiesse das für die Luzernerinnen und Luzerner, von denen sehr, sehr viele LUKB-Kunden sind?

Auch Traditionen gehören mitunter auf den Prüfstand. Doch scheint das Risiko für den LUKB-Miteigner Staat Luzern erheblich geringer zu sein, als die Risiken, die ein Verkauf der Kantons-Aktien brächte. Hätten uns vor zwei Jahren die grossen und unabhängigen Finanzinstitute nicht allzu deutlich die Risiken geballter Eigenständigkeit fürs politische und wirtschaftliche System vor Augen geführt, würde ich als Ökonomin heute wohl die causa LUKB anders beurteilen. 

Wie dem auch sei: die politischen Wahltaktiker werden weiter werkeln und über neue medienwirksame Themen sinnieren. Dies, mit Sicherheit und Risiko.


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Über Manuela Jost:

Manuela Jost (*1963) ist glp-Kantonsrätin (seit 2011) und Grossstadträtin (seit 2009). Sie kandidiert am 6. Mai 2012 als Stadträtin und als Stadtpräsidentin. 

Manuela Jost im Kantonsrat:
http://www.lu.ch/download/sk/ib/Jost_Manuela.pdf

Jost-Vorstösse im Grossen Stadtrat:
http://www.stadtluzern.ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/?uz=MANUELA 

Manuela Jost kandidiert am 6. Mai als Stadtpräsidentin:
www.stadtpräsidentin-luzern.ch