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Kolumne von Felix Howald

30.10.2020

Initianten der KOVI sind unehrlich

Das Anliegen der «Konzernverantwortungs-Initiative» – dass sich Unternehmen verantwortlich verhalten sollen - ist richtig und wird von kaum jemandem bestritten. Das Problem liegt im Wie, also in den Instrumenten, welche die Initiative vorsieht.


Und diese werden leider vom Initiativkomitee nicht offen auf den Tisch gelegt. Das ist unehrlich. Es beginnt schon beim Namen.

«Konzern» ist ein negativ belasteter Ausdruck, im Unterschied zum Beispiel zu KMU, deshalb bauen die Befürworter bewusst darauf auf, um möglichst negative Stimmung zu machen. Fakt ist, dass im Initiativtext das Wort «Konzern» nie (!) vorkommt.

Es steht wortwörtlich «Unternehmen mit satzungsmässigem Sitz, Hauptverwaltung oder Hauptniederlassung in der Schweiz», was eben auch alle Schweizer KMU beinhaltet. Zudem wird immer davon gesprochen, dass die «Konzerne» für sich und ihre Niederlassungen im Ausland haften müssen. Auch das ist unehrlich, denn nach Gesetzestext gilt die Sorgfaltspflicht ganz klar für «sämtliche Geschäftsbeziehungen» eines Schweizer Unternehmens im Ausland, mit Haftung für alle «kontrollierten Unternehmen».

So wäre es ehrlich, wenn die Initianten offen von Verantwortung über alle Lieferanten und über die gesamte Lieferketten sprächen. Sie machen dies nicht, weil sie wissen, dass damit etwas Unmögliches verlangt wird.

Und dass die millionenschwere Ja-Kampagne nun mit traurigen – nachweisbar fingierten  – Bildern zu suggerieren versucht, dass Schweizer Firmen an allem Elend und Armut dieser Welt schuld sind, passt leider dazu.

Es ist einfach, Verantwortung bei den anderen zu verlangen, selber aber mit einer reisserischen und unehrlichen Kampagne verantwortungslos zu manipulieren.

Das Parlament hat Verantwortung übernommen und einen umsetzbaren Gegenvorschlag verabschiedet, der bei einem NEIN direkt und sofort in Kraft tritt. Deshalb sage ich ja zum Gegenvorschlag und NEIN zur Initiative.

Felix Howald, Luzern


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Über Felix Howald:

Felix Howald, Dr. oec. publ., war von 2010 bis 2019 Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ). Seither ist er Partner und Co-Geschäftsführer von VR Managament in Luzern:
http://www.vrmanagement.ch/

Zudem ist er Verwaltungsratspräsident des KKL:
http://www.kkl-luzern.ch/de/dienstleistungen/das-kkl-luzern/team