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Kolumne von Daniel Gähwiler

14.03.2011

Drei Trends sprechen für die Energie-Wende

Der Kanton Luzern könnte mithelfen, dass sich die Energiewirtschaft verändert.


Die Frage, wie die zukünftige Energieversorgung in der Schweiz aussehen soll, bewegt die Gemüter wie kaum ein anderes Thema. Soll der Liter Benzin 30 Rappen mehr als heute kosten? Droht wirklich eine Stromlücke? Brauchen wir neue Atomkraftwerke? 

Klar ist, dass sich die Energiewirtschaft der Schweiz verändern muss. Drei Trends zwingen uns dazu, unseren Energieverbrauch gründlich zu überdenken. Erstens der Klimawandel: Die Lebensgrundlagen vieler hundert Millionen Menschen sind inzwischen bedroht, zum Teil auch in der Schweiz. Zweitens: Die Verknappung von Öl und Gas, die Abhängigkeit von Diktaturen sowie steigende Preise erhöhen die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kosten unseres Ölkonsums fortwährend. Drittens verbrauchen wir in der Schweiz dreimal so viel Energie, wie nachhaltig ist. 

Tatsächlich sind wir heute – trotz aller Anstrengungen – immer noch weit von einer Kehrtwende entfernt. Etwa ein Drittel aller Energie wenden wir für das Heizen von Gebäuden und Wasser auf, ein Drittel für den Verkehr und ein Drittel für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Zwei Drittel der dafür aufgewendeten Energieträger sind Erdöl- und Gasprodukte. Der Energieverbrauch nimmt immer noch zu, der Benzinverbrauch auch.

Der Kanton Luzern könnte in mehreren Feldern dazu beitragen, dass sich die Energiewirtschaft ändert. Am meisten Handlungsspielraum hat der Kanton im Gebäudebereich. Schweizweit schneidet er gerade da am schlechtesten ab. Eine Förderung von Minergiehäusern oder Photovoltaikanlagen findet praktisch nicht statt. Was der Kanton ebenfalls machen kann ist, möglichst viel erneuerbar produzierte Energie zur Verfügung zu stellen. Kleinwasserkraftwerke (Malters, Luzern, Sursee, undsoweiter), Energieholz (Entlebuch) und Biomassennutzung (Inwil) sind heute Standart, bieten aber zusätzliches Potential.  Gerade jetzt führt die Idee eines Wasserkraftwerkes in der Lammschlucht zu hitzigen Diskussionen. Tatsächlich scheint der Standort geeignet. Falls die Emme an anderen Orten renaturiert wird und der Lebensraum Emme attraktiv bleibt, sollte der Energienutzung mit gleichzeitigem Hochwasserschutz nichts mehr im Wege stehen.

2009 gaben die Schweizerinnen und Schweizer mehr als 18 Milliarden Franken für Heizöl, Benzin und Gas aus. Energie sparen und fossile Energie durch erneuerbare Energieträger ersetzen heisst auch, einen Teil dieser 18 Milliarden Franken wieder in der Schweiz investieren zu können. Energie sparen heisst also auch, Arbeitsplätze schaffen. Diese Rechnung sollte für alle aufgehen.


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Über Daniel Gähwiler:

Daniel Gähwiler (1983) arbeitet als Gewerkschaftssekretär bei der Unia Zürich-Schaffhausen. Er ist aktives Mitglied der SP Stadt Luzern.