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Kolumne von Prisca Birrer

18.02.2013

In erster Linie leiden Kinder, wenn Erwerbsleben und Familie nicht vereinbar sind

Im CVP-geprägten Luzerner Komitee, das sich heute (Montag, 18, Februar) vor den Medien für den Familienartikel stark machte, engagiert sich auch SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo. Hier folgt das Votum, das sie heute abgegeben hat.


Die Rothenburger Finanzchefin und SP-Na-tionalrätin Prisca Birrer-Heimo präsidiert - als Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga - die Stiftung für Konsumentenschutz.

Bild: Herbert Fischer

Aus guten Gründen wird die Familie als tragender Pfeiler unserer Gesellschaft bezeichnet. In der Tat nehmen die Familien nicht nur bei der Förderung und Erziehung der Kinder, sondern beispielsweise auch bei der Unterstützung und Pflege der Angehörigen absolut zentrale Aufgaben wahr. Dieser unersetzliche gesellschaftliche Beitrag über Generationengrenzen hinweg verdient unsere Wertschätzung und verlangt nach Rahmenbedingungen, die den heutigen Bedürfnissen der Familien entsprechen.

Ein zentrales Bedürfnis ist es für die Familien, sich frei zwischen dem für sie richtigen Familienmodell entscheiden zu können. 

Für absolut falsch halte ich die von der Gegnerschaft dieser Vorlage herbeigeredete Konkurrenzierung zwischen dem traditionellen Einverdiener-Modell einerseits und neueren, anderen Modellen der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Jedes Modell hat seine Berechtigung, und es ist eben nicht die Aufgabe der Politik, diesbezüglich zu priorisieren. Gerade weil die Frage, wie eine Familie ihren Alltag organisiert, explizit Privatsache ist und bleiben soll, braucht es gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die eine echte Wahlfreiheit überhaupt erst möglich machen. 

Voraussetzung dafür ist ein ausreichendes Angebot an familienergänzenden Betreuungsplätzen. Da sind die Gemeinden gefordert, in Zusammenarbeit mit privater Initiative und der Wirtschaft ein gutes Angebot bereitzustellen. Damit kommen wir nicht nur einem zentralen gesellschaftlichen Bedürfnis nach, gute Infrastrukturen für Kinderbetreuung sind auch ein Standortvorteil.  

Wir alle wissen, wie gross heute für Mütter wie für Väter die Herausforderung ist, eine Familie zu haben und gleichzeitig erwerbstätig zu sein oder eine Ausbildung zu absolvieren. Die bestehenden Hürden betreffend Vereinbarkeit führen einerseits dazu, dass sich insbesondere viele oft gut ausgebildete Mütter unfreiwillig aus dem Erwerbsleben zurückziehen. Teilzeitarbeit in einem angemessenen Pensum oder eine familienbegleitende Ausbildung wären allerdings wesentliche Grundlagen für den späteren Wiedereinstieg. Andererseits gilt es als weitere Folge zu erwähnen, dass viele Frauen trotz Kinderwunsch zugunsten des beruflichen Wegs auf Kinder verzichten. Auch diese Entwicklung ist weder demografisch, volkswirtschaftlich noch gesamtgesellschaftlich wünschbar.  

Es geht auch um die Perspektive der Kinder. Denn sie sind in erster Linie die Leidtragenden, wenn der Familienalltag von Stress geprägt ist, weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zur Kombination von Familie und Arbeit oder Familie und Ausbildung fehlen. Dabei gilt es auch und insbesondere im Auge zu behalten, dass die Vereinbarkeit für viele Familien nicht etwa Wunsch sondern vielmehr ökonomische Notwendigkeit ist.

Ich empfehle am 3. März ein kräftiges Ja zu den Kindern, ein Ja zur Familie!

Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo (SP/Rothenburg)


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Über Prisca Birrer:

Prisca Birrer-Heimo (SP/Rothenburg) ist im Oktober 2011 als Nationalrätin wiedergewählt worden.

Die Website von Prica Birrer-Heimo:
www.priscabirrer-heimo.ch

Prisca Birrer-Heimo auf der Website des Nationalrates:
www.parlament.ch/d/suche/seiten/biografie.aspx