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Gastbeitrag von Marco Sieber

Über den Autor:

Marco Sieber
(*1977), ist in der Kommunikationskommune Mixer als Fotograf vor allem im Bereich Portrait & Corporate Communication tätig. 
Daneben arbeitet er als Schauspieler und Regisseur wie auch als Konzertorganisator (Leiter des Kulturkellers im Schtei). Er präsidiert den Verbund Kulturland-schaft, der die Veranstalter professioneller Kultur im Kanton Luzern umschliesst. www.mixer.ch

24.10.2012

Gemeinden müssen sich in der Kulturförderung stärker engagieren

Bereits zum fünften Mal präsentieren sich die Kulturveranstalter ausserhalb der Stadt Luzern anlässlich des kantonalen Tages der Kulturlandschaft. Auch 2012 beweist das vielfällige Programm, dass zeitgenössische Kultur nicht den städtischen Gebieten vorenthalten ist. Allerdings kämpfen die ländlichen Veranstalter immer noch um das Verständnis der Notwendigkeit einer lokalen Kulturförderung.

Der Kulturkeller im Schtei mitten im Städtchen Sempach bietet mit seinem Sandsteingewölbe das stimmungsvolle Ambiente für unterschiedliche Nutzungen und damit ein auch für professionelle Kulturschaffende attraktives Podium.

Seit diesem Jahr operiert die Kulturlandschaft deshalb als Verein. Damit versprechen wir uns mehr Gewicht, um unter anderem auch dem langfristigen Ziel des Kulturfrankens näher zu kommen.

Auch auf der Landschaft müssen wir Kulturveranstalter um Publikum buhlen, uns gegenüber Eventkultur und Grossanlässen behaupten und auch wir bemängeln fehlende Raumangebote für Proben, Lager oder Veranstaltungen. Anders als im städtischem Gebiet ist allerdings die finanzielle Unterstützung der Kultur alles andere als gerecht geregelt. Im Kanton Luzern herrschen von Gemeinde zu Gemeinde andere Grundlagen und Ansichten der Kulturförderung. 

Während einige, vor allem grössere Gemeinden über ein Kulturbudget, eine Kulturkommission oder sogar einen Kulturbeauftragten verfügen, kämpfen andere Kulturveranstalter in ihrer Gemeinde immer noch darum, dass ihre Kultur nicht mit Volks-, Vereins oder schulischer Kultur verglichen wird. 

Man sollte die Kultur nie gegeneinander ausspielen. Natürlich sind das Jahreskonzert des örtlichen Jodelclubs, ein Musikharmoniekonzert oder das Abschlusstheater der Oberstufe auch Kultur. Natürlich kosten auch diese Veranstaltungen Geld und natürlich haben auch sie einen grossen gesellschaftlichen Wert. Die angesprochenen Angebote lassen sich jedoch anders finanzieren als die Veranstaltungskultur.

Die Mitglieder der Kulturlandschaft veranstalten professionelle Kultur. Es werden Künstler verpflichtet, die mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand sind solche Veranstaltungen, solche Jahresprogramme wie sie unter anderem die Mitglieder der Kulturlandschaft bieten, gar nicht finanzierbar.

Die kantonale Kulturförderung ist bereits ein wichtiger und zuverlässiger Partner der Kulturlandschaft. Das Engagement des Kantons wird von uns sehr geschätzt. Die Gemeinden müssen aber noch mehr in die Pflicht genommen werden. 

Ohne verstärktes lokales finanzielles Engagement ist das vielfältige Kulturangebot auf der Landschaft mittelfristig gefährdet. Allein mit Lobes-­ oder Dankesworten von Behördemitgliedern lässt sich das Kulturleben nicht berappen. Dass sich die Investition von Steuergeldern in die Kultur lohnt, ist bewiesen: Kulturorganisationen bereichern mit ihren Veranstaltungen das örtliche Leben. Sie tragen zu mehr Lebensqualität bei. Sie tragen den Namen der Gemeinde in den Kanton, in die Welt hinaus, und locken Besucher in die Gemeinden. 

Günstigeres Standortmarketing als die Kulturförderung gibt es nicht!

Wie eben dargelegt, gibt es im Kanton Luzern Gemeinden, die unserer Forderung nach einer realistischen Förderung der Kultur sehr grosszügig nachkommen. Aber die Unterschiede im Kanton sind gravierend. Unser Vorschlag des Kulturfrankens könnte da Abhilfe schaffen: Wenn die Luzerner Gemeinden pro Einwohnerin und Einwohner einen Franken an ihre lokalen Kulturbetriebe leisten, kann auch in Zukunft der ganze Kanton Luzern mit hochstehender Kultur abseits des Mainstreams belebt werden. 

Marco Sieber, Präsident Kulturlandschaft, Sempach

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Fünfter kantonaler Tag der Kulturlandschaft rund um den 31. Oktober 2012

19 Veranstalter beweisen, dass die Luzerner Landschaft nicht nur feine frische Luft, sondern auch gute zeitgenössische Kultur zu bieten hat. Mit Manuel Stahlberger (Salzburger Stier 2009), Blues Max, Bänz Friedli, dem Duo Wyss/Straumann und Slampoet Laurin Buser servieren sie eine bissig-komische Mischung von Geschichten und Liedern. Daneben gibt es noch mehr Musik, Theater, Literatur und Ausstellungen.

Das ausführliche Programm findet sich auf dieser Seite weiter unten unter www.kulturlandschaftluzern.ch

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Im Verein Kulturlandschaft machen mit:

Aktuelles Sempach; bau4, Altbüron; Entlebucherhaus, Schüpfheim; im Schtei, Sempach; KKK Reiden; Kultur i de Braui, Hochdorf; Kultur Schenkon; Kulturforum Hitzkirch; Kulturschiene Malters; Kunst- und Kulturkommission Rothenburg; Luzerner Design Gallerie, Neuenkirch; Rathausbühne Willisau; Sankturbanhof Sursee; Somehuus Sursee; Stadtcafe Sursee; Stadtmühle Willisau; Stimmen Festival Ettiswil; KKLB Beromünster; Theater Bunterbünter, Neuenkirch; Träff Schötz; Tropfstei am Märtplatz, Ruswil.


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