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Gastbeitrag von Beda M. Engel

Über den Autor:

Beda M. Engel
(* 1994) wohnt in Meggen. Er hat im Sommer 2014 an der Kantonsschule Alpenquai in Luzern die Matura bestanden und nachher die RS absolviert. Beda M. Engel ist parteilos.

Bild: Herbert Fischer

13.11.2012

Kanti Musegg: So wehrt sich die Lehrerschaft

«Der Kanton muss sparen!»: Von links bis rechts geistert dieser Satz durch die Köpfe und löst unterschiedliche Reaktionen aus. Wenn man aber genauer hinschaut, hat man im Bildungsbereich für die nächsten Jahre deutlich mehr Geld zur Verfügung. Für die Volksschulen sind dies 30 Millionen Franken zusätzlich, für den tertiären Bereich 19.5 Mio. Der «Sek II»-Bereich bleibt praktisch unverändert.

Adrian Gähwiler unterrichtet an der Kanti Musegg Latein und Französisch.

Bild: Herbert Fischer

Als Normalbürger schüttle ich den Kopf: Wenn ich doch praktisch gleich viel Geld zur Verfügung habe, muss ich doch nicht derart einschneidend sparen, dass

. eine Kantonsschule, nämlich die Kanti Musegg, teilaufgelöst werden soll;

. Freifächer ersatzlos gestrichen werden;

. die Lehrpersonen bezüglich Altersentlastung und Dienstaltersgeschenk im interkantonalen Vergleich ins hinterste Viertel katapultiert werden; 

. die Eltern immense Kosten aufgedrückt erhalten (der Kanton Luzern ist einer von nur 6 Kantonen, die überhaupt ein Schulgeld kennen – und dieses hat sich in den letzten 10 Jahren von Fr. 320 auf Fr. 465 erhöht und soll nun auf Fr. 565 heraufgesetzt werden; zudem soll der Instrumentalunterricht für das obligatorische Instrument auf sagenhafte Fr. 1‘090 zu stehen kommen;

. und schliesslich der Übertritt ins Kurzzeitgymnasium obligatorisch nach der 2. Sek zu erfolgen hat, was erst ab 2019 (!!) einen Spareffekt bringen würde, bis dahin aber mit einem doppelten Schülerjahrgang sämtliche Platz-Planspiele verunmöglichen würde.

Wo geht denn all dieses Geld hin? Diese Auskunft war vom BKD (dem Bildungs- und Kulturdepartement) nicht zu erhalten. In der AFP (der Allgemeinen Finanzplanung des Kantons Luzern) steht nur verklausuliert, dass die Informatik wieder mal mit 0.4 Mio. zusätzlich zu Buche schlägt. W-Lan statt Freifächer? I-Cloud statt Bildung? 

Dafür propagiert der Bildungsdirektor munter eine Wirtschaftsfakultät, deren Nutzen enorm umstritten ist und er will abklären, ob die Uni einen Masterstudiengang für Medizin einführen soll. 

Die Umverteilung vom «Sek II»-Bereich auf die Tertiärstufe, die der Kantonsrat ja eigentlich weise verhindern wollte, ist im vollen Gange – ein Trauerspiel, das hoffentlich am 11. und 12. Dezember entlarvt wird, wenn der Kantonsrat das Budget 2013 behandelt.

Adrian Gähwiler, VLM-Sekretär und Lehrer und Normalbürger, Luzern 


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