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Gastbeitrag von Michel Ebinger

Über den Autor:

Michel Ebinger
(* 1961) ist aufgewachsen in Rotkreuz in der Gemeinde Risch ZG). Er studierte Rechts-wissenschaften, wurde Rechtsanwalt und Notar. Ebinger arbeitete zuerst in der Kanzlei Schweiger und Wild in Zug, bis er sich 1995 selbständig machte. Von 1998 bis 2004 vertrat er die FDP im Zuger Kantonsrat. Beim Attentat auf das Zuger Parlament am 27. September 2001 erlitt er lebensgefährliche Verletzungen, die ihn seither stark einschränken. Inzwischen ist er Sekretär der Grünliberalen Partei des Kantons Zug (glp).

21.09.2013

Im Kanton Luzern wird der Polizeistaat Wirklichkeit

Die schlimmsten Ahnungen von Sience-Fiction-Autoren werden just in der Schweiz Wahrheit. Nun soll ein dummes Computerprogramm – nur Ignoranten glauben, Computer könnten denken – im Kanton Luzern entscheiden, wer gefährlich ist. Es nennt sich «Dynamisches Risiko-Analyse-System» und kommt natürlich aus Deutschland und ist, wie könnte es anders sein, ein Produkt von Psychologen. Siehe dazu unter «Dateien» einen Bericht aus der «NLZ».

Dieser Ansatz der automatischen Durchforstung des Internets zeugt von einer überaus gefährlichen Staatsmentalität. Ein konkretes Beispiel dazu. Wer meine Facebook-Postings liest, weiss: ich befasse mich oft sehr kritisch mit dem Staat, mit den Irrlehren zum Begriff Amok im speziellen, mit Gewalt überhaupt und ich sehe mich mitunter zur Schlussfolgerungen gezwungen, dass der Staat heute zum Feind Nummer 1 des Bürgers degeneriert ist. 

Ich zitiere oft satirische und gesellschaftskritische Websites. Wenn nun ein dummes Computerprogramm mich analysiert, folgert es daraus automatisch, ich sei eine der gefährlichsten Personen des Kantons. Denn Computer können zwischen Realität und Satire nicht unterscheiden. 

Vor allem können sie Provokationen nicht einordnen, die nur dazu dienen, zum Nachdenken anzuregen. Genügt es nicht, dass Amerika uns zeigt, wie sinnlos eine Totalüberwachung ist und wie wenig Psychologen von der Realität verstehen? 

Müssen nun auch wir in der Schweiz uns Computern unterwerfen? Einzig ein Mensch kann entscheiden, ob jemand gefährlich sein könnte oder nicht, und selbst dies ist sehr unsicher, denn wie Studien nachweisen, ist die Mehrheit der Gewalttäter vor ihrer Tat völlig unauffällig und die Mehrheit der Amokläufer sind psychisch völlig gesund. Wir müssen wirklich langsam aufpassen, wohin die Schweiz steuert. 

Kritisch, satirisch und provokant zu sein, muss weiterhin möglich sein. Ansonsten hören wir sofort damit auf, den Gesinnungsterror der Taliban zu verurteilen, denn dank solchen Programmen sind wir auf dem besten Weg, diese zu übertreffen. 

Solche Programme haben in einem Rechtsstaat nichts zu suchen!

Michel Ebinger, Rotkreuz


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Kommentare:
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Herbert Fischer aus Luzern

Dienstag, 24.09.2013, 04:22 · Mail  Website

Auch wenn noch nicht feststeht, was die Regierung genau will: Michel Ebingers Bedenken sind sehr berechtigt. Kommt dazu: Gewisse Behörden neigen mitunter dazu, ihnen missliebige BürgerInnen zu kategorisieren und in der ihnen eigenen Arroganz vorschnell als «Querulanten» zu diffamieren.

Nach allem, was wir in den letzten Monaten über die Luzerner Polizei und die kantonale «SICHERHEITSDIREKTORIN» YVONNE SCHÄRLI (SP!!!) erfahren haben und wissen, sind allergrösste Vorbehalte angebracht.

Und auch die Luzerner Staatsanwaltschaft hat uns ein paar Müsterchen geboten, die gelinde gesagt aufhorchen lassen.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch

 
 
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