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22.04.2017

luzernerzeitung.ch - Warum Andrea Gmür gerne kantonale CVP-Präsidentin geworden wäre

Die Stadtluzerner CVP-Präsidentin und -Nationalrätin Andrea Gmür wollte Nachfolgerin des CVP-Kantonalpräsidenten Pirmin Jung werden. Dies schreibt in der «LZ» von heute Samstag (22. April) Redaktor Lukas Nussbaumer.


Die Wahl von Christian Ineichen am 27. April in Hildisrieden zum Kantonalpräsidenten der CVP gilt als Formsache.

18. Oktober 2015: Die bisherige CVP-Kantonsrätin Andrea Gmür hat soeben erfahren, dass sie als Nationalrätin gewählt worden ist. Rechts: Sohn Tobias.

Bilder: Herbert Fischer

Siehe unter «Links».

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Der Bericht erhärtet, was - nicht allein in CVP-Kreisen - seit Wochen kolportiert wird. Nämlich eben, dass Andrea Gmür gerne vom städtischen ins kantonale CVP-Präsidium aufgerückt wäre.

Als Motivation Gmürs, dieses sehr zeitaufwändige, aber prestigeträchtige Amt anzustreben, heisst es in Kreisen, die üblicherweise gut informiert sind: Sie hat dies vor allem versucht, um ihren Bekanntheitsgrad im Kanton zu steigern und so im Herbst 2019 ihre Wiederwahlchancen als Nationalrätin zu erhöhen.

Denn ihr Mandat holte die CVP am 18. Oktober 2015 nur dank der Listenverbindung mit der FDP.Die Liberalen, womit sie ihren Besitzstand von drei der zehn Luzerner Nationalratssitze wahrte. Zudem ist der Abstand von Andrea Gmür zum ersten Ersatzplatz (Priska Wismer, Rickenbach) denkbar gering. Gmür erreichte 30 583 Stimmen, Wismer nur 138 weniger, nämlich 30 445.

Als städtische Parteipräsidentin ist sie seit den letzten Kommunalwahlen (Mai und Juni 2016) mit dem Makel behaftet, unter ihrer Führung habe die Partei zwei ihrer neun Mandate (von insgesamt 48) im Stadtparlament und zudem das Stadtpräsidium verloren.

Dies, nachdem Andrea Gmür bereits im 28. September 2014 ein brutale Niederlage erlitten hatte, als die Stadt Luzern mit 75,66 Prozent eine grüne Volksinitiative zwecks Erhaltung der Zentral- und Hochschulbibliothek (ZHB) guthiess, die sich frontal gegen eine Motion von Andrea Gmür im Kantonsrat gerichtet hatte.

Diese beiden bitteren Niederlagen ärgern sie offenbar noch heute und sie unternimmt alles, um sie durch Erfolgsmeldungen vergessen zu machen. 

Die CVP-Delegierten entscheiden über die Nachfolge ihres Kantonalpräsidenten Pirmin Jung nächsten Donnerstag (27. April) in Hildisrieden. Könnten sie dann dort über zwei Nominationen entscheiden (nämlich über Christian Ineichen und Andrea Gmür) wäre Gmür wahrscheinlich unterlegen. Dies, und damit eine weitere Niederlage, wollte sie unbedingt vermeiden, weshalb sie ihre parteinterne Kandidatur zurückzog. Einziger Kandidat ist nun Christian Ineichen, seine Wahl gilt als Formsache.

Herbert Fischer, Redaktor lu-wahlen.ch, Luzern